Jeder Künstler, jede Kulturschaffende hat eine eigene Persönlichkeit. Und dennoch gibt es einige Gemeinsamkeiten: Viele sind hartnäckig, versuchen Neues, sind leidenschaftlich und nicht wenige sind auch verletzlich. Beispiele dazu werden wir Ihnen in dieser Ausgabe von hr-Info Kultur präsentieren. Ludwig van Beethoven galt und gilt noch immer als Genie, dessen Tod aber noch manches Rätsel aufgibt. Obwohl man inzwischen einige der Geheimnisse gelüftet hat. Details dazu im Laufe dieser Ausgabe von hr-Info Kultur.
Was, wenn die Könige des Rock & Roll in Wirklichkeit Königinnen wären? Wenn Big Mama Thornton, Big Maybelle oder Sister Rosetta Tharpe Vorbilder gewesen wären für Elvis Presley, Jerry Lee Lewis oder Chuck Berry? So war es tatsächlich. Aber die rockenden Frauen der frühen 50er Jahre wurden erfolgreich aus dem kollektiven Gedächtnis verdrängt. Höchste Zeit also für die wahre Geschichte, befand die Regisseurin Marita Stocker und widmete den „Rock Chicks“ ihren neuen Dokumentarfilm. Sie folgt darin ihren Spuren in der Geschichte der Rockmusik, besucht die letzten E-Gitarrenheldinnen des Rockabilly und ihre Nachfolgerinnen und erzählt vom Kampf der Musikerinnen für die eigenen Träume - gegen Widerstände aller Art.
Ja, man kann auch Filme ganz ohne Musik machen. Aber selbst als der Film noch keinen Ton hatte, saßen Pianisten oder ganze Orchester vor der Leinwand, um die Bilder mit Tönen zu untermalen. Was kann Musik einem Film hinzufügen, was macht sie so wichtig und interessant für Filmemacher? Und wie macht sie das? Wir sprechen darüber mit Volker Bertelmann, einem frischgebackenen Oscar-Preisträger ("Im Westen nichts Neues") und mit Filmexperte Ulrich Sonnenschein.
Der Blick nach oben bewegt die Menschen schon immer. Wir entdecken in den Wolken Figuren, Vorboten und Geschichten. Wolken inspirieren uns und gerade auch die Kunst. Eine Ausstellung im Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg zeigt ganz unterschiedliche Werke über Wolken, die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Kunst und welche Rolle die Fotografie dabei spielt. Denn gerade für Fotografen bietet das Schauspiel des Himmels unendliche Motive.
Die einen bauen Äxte nach dem Vorbild von Fundstücken nach und hacken damit Holz, andere stellen Bronzeschwerter mit dem Handwerkszeug unserer Vorfahren her - die experimentelle Archäologie ist heute das Thema. Also die Forschung, die versucht übers Ausprobieren neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu bekommen. Aber kriegt man so wirklich einen besseren Eindruck von unserer Kulturgeschichte?
Zwei von fünf Personen in Deutschland besitzen ein Haustier. Am beliebtesten ist die Katze gefolgt vom Hund. Und dennoch gehört der Hund zu den ältesten Tierfreunden des Menschen. Seit 36 Tausend Jahren begleiten sie uns. Die Faszination für Tiere gehört zum Wesen unserer Gattung - sagt hr-Wissenschaftsredakteur Stephan Hübner. Wir sprechen mit ihm über das Verhältnis Mensch und Tier in dieser Ausgabe von hr-Info Kultur. Anlass ist eine Ausstellung im Museum für Kommunikation, die jetzt eröffnet hat. Humanimal heisst sie.
Oper und Schauspiel in Frankfurt brauchen neue Gebäude. Die so genannte Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz - lange ein Symbol für den Wiederaufbau Frankfurts im Geist der Moderne - ist marode, eine Sanierung wäre ähnlich teuer wie Neubauten. Seit fünfzehn Jahren bereits wird in Frankfurt debattiert über Abriss oder Neubau, über Standorte und Konzepte für die Bühnen der Zukunft. Jetzt hat Kulturdezernentin Ina Hartwig ihren Favoriten vorgestellt, die so genannte Spiegelvariante, mit der Oper und Schauspiel am Willy-Brandt-Platz bleiben würden - allerdings in Neubauten, die sich spiegelbildlich gegenüberstehen. hr-iNFO Kultur stellt das Konzept genauer vor und spricht mit dem Stadtplaner Torsten Becker über die Frage, wie die neuen Bühnen den Stadtraum prägen könnten.
In dieser Ausgabe geht es um Pop, Rock, Dance, Disco, Punk und Rap. Um das neue Buch von Michael Behrendt „Mein Herz hat Sonnenbrand“, genauso wie um den deutschen Schlager. Von Michael Holm bis zu den Toten Hosen, von Sido bis Helene Fischer, von Maffay bis The BossHoss, von Selig bis Bushido, von Frumpy bis Vanessa Mai. Wir sprechen darüber, wie es ist, wenn der Verstand den Verstand verliert, die Hitze heiß ist und heute schon beinahe morgen.
Comics sind gezeichnete Bildergeschichten. Manche sind lustig, manche skurril, manche erzählen wahre oder sogar autobiographische Geschichten. Vor allem aber sind Comics nicht nur was für Kinder. Aber was genau macht die Kraft von diesen gezeichneten Bildergeschichten aus? Und helfen uns Comics durch schwierige Zeiten?
Hexe oder Muse? Eitle Provokateurin oder brillante Performerin? Kaum eine Künstlerin wurde so kontrovers und so emotional diskutiert, hinterfragt und bewertet wie Yoko Ono. Für die einen ist sie schlicht die Frau an der Seite John Lennons, die die Beatles entzweite. Für die anderen ist sie eine geniale, weithin unterschätzte Aktionskünstlerin, Feministin und Friedensaktivistin. "Wer ist Yoko Ono?", fragen wir in dieser Sendung Dr. Ingrid Pfeiffer, Kuratorin der großen Yoko-Ono-Werkschau von 2013 in der Frankfurter Schirn, und Volker Rebell, Musikjournalist, Moderator und Beatles-Kenner.
Die Bären sind wieder los. Endlich wieder Berlinale - Gedränge auf roten Teppichen, gut gefüllte Kinosäle, rauschende Partys - fast ohne Corona-Beschränkungen! Doch auch nach dem vermeintlichen Ende der Pandemie ist die Welt rund um Berlin von Krisen geprägt. Und das spiegelt sich im Programm der 73. Berlinale. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die brutale Unterdrückung der Freiheitsbewegung im Iran waren Thema schon bei der Eröffnung. Wir schauen genauer auf diese Berlinale, auf Filme unter anderem aus Deutschland und dem Iran, aus Mexiko und Australien.
Jeder und jede kennt es, der oder die sich schon mal um einen neuen Arbeitsplatz bemüht hat: Die Stellenbewerbung. Und wenn man oder frau über ganz konkrete Fähigkeiten verfügt, dann kann er oder sie sich darüber freuen, weil die Unternehmen heute hängeringend nach qualifizierten Mitarbeitern suchen. Aber das war nicht immer so. Das zeigt der Historiker Timo Luks in seiner Kulturgeschichte der Bewerbung.Wenn es um eine neue Arbeitsstelle ging, dann stand am Anfang die Bittschrift an den Fürsten oder eine andere Obrigkeit - und da neigte man dazu Geschichten zu erzählen. Wahre, aufgebauschte und auch übertriebene Schicksale wurden da aufgetischt.
„Der Buchhandel ist in der Krise“, lesen und hören wir immer wieder. Die Digitalisierung, die Pandemie, millionenfache Onlinekäufe - das alles scheint der kleinen inhabergeführten Buchhandlung den Garaus zu machen. Die Frankfurter Autorin Julia Kröhn beweist mit ihren beiden Romanen um „Die Buchhändlerinnen von Frankfurt“, dass der Buchhandel schon mehrmals totgesagt wurde - und doch überlebt hat.
Der dritte Montag im Januar, der so genannte „Blue Monday“, laut einem Psychologen der deprimierendste Tag des Jahres, liegt zwar bereits hinter uns, aber der Februar gehört für viele doch auch zu den Monaten, die eher trist sind und höchstens mit trübem Wetter glänzen…
Es gibt Künstlerinnen und Künstler, die haben ein Markenzeichen. Unverwechselbar sind zum Beispiel die Strichmännchen von Keith Haring oder die verschieden eingefärbten Foto-Siebdrucke von Andy Warhol. Bei der 1930 geborenen Künstlerin Niki de Saint Phalle sind es die Nanas: Voluminöse Frauenfiguren mit üppigen Formen und knallbunter Bemalung. Diese raumgreifenden Skulpturen verdecken allerdings oft die anderen Arbeiten der Niki de Saint Phalle. Eine neue Ausstellung in der Frankfurter Kunsthalle Schirn beleuchtet jetzt die Vielfalt ihres Werks. Wir schauen uns dort um und sprechen mit Beate Kemfert, der Leiterin der Opelvillen in Rüsselsheim, die intensiv über Niki de Saint Phalle geforscht hat.
Unsere Themen heute: Winterwerft. Das internationale Theaterfestival im Frankfurter Osten / Instrument des Jahres: Was Avi Avital so alles aus einer Mandoline herausholt / Violinen der Hoffnung: wie in Tel Aviv Geigen von Holocaust-Überlebenden ein neues Zuhause bekommen / Von wegen "Erworben": Wie die Stadt Frankfurt in der Nazi-Zeit an die Sammlung Goldschmidt-Rothschild kam / "Close" - die berührende Geschichte einer Jungs-Freundschaft kommt ins Kino.
Deutsch gilt als schwer zu lernende Sprache. Als umständlich, langatmig und hart im Klang, kompliziert, unregelmäßig und unzugänglich. Der Frankfurter Sprachwissenschaftler Roland Kaehlbrandt hat alldem sein Buch entgegengesetzt: „Deutsch - eine Liebeserklärung“. Die „zehn großen Vorzüge unserer erstaunlichen Sprache“, so der Untertitel, sind darin aufgelistet. Und wie sich das für eine ordentliche Liebeserklärung gehört, mit lauter schönen Adjektiven wie einfühlsam, ausdrucksstark, geschmeidig, gelenkig, vielfältig und aufnahmewillig.
Vor 70 Jahren, am 21. Januar 1953, gab es zum allerersten Mal die „Augsburger Puppenkiste“ im damals noch jungen deutschen Fernsehen. „Peter und der Wolf“ war die erste Geschichte mit den handgeschnitzten Puppen aus Oehmichens Marionettentheater. Mit Kater Mikesch, Jim Knopf und dem Urmel wurde die Puppenkiste zur gesamtdeutschen Institution für Generationen von Kindern. Produziert wurden die Filme in Frankfurt, in den Studios des Hessischen Rundfunks. Wir schauen zurück auf diese Zeit - und auch nach vorn: Dagmar Fulle spricht mit einer jungen Regisseurin, die an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Dozentin ist, im Fach „Zeitgenössisches Puppenspiel“. Was lernen Studierende dort? Was fangen Sie damit an? Und welche Bedeutung hat Puppentheater heute noch, in digitalen Zeiten mit perfekten Möglichkeiten der Animation?
Vor 100 Jahren erlebte Frankfurt eine Zeit des Aufbruchs. Politisch, wirtschaftlich, sozial und künstlerisch. Projekte wie das Neue Frankfurt setzten städtebaulich und ästhetisch neue Akzente. Und auch in der Wissenschaft ging man neue Wege - mit der Gründung des Instituts für Sozialforschung im Jahr 1923. Eine Kritische Theorie der Gesellschaft zu entwickeln - das war das Ziel. Max Horkheimer und Theodor W. Adorno waren die bekanntesten Köpfe des Instituts. Ihre Namen stehen bis heute für die „Frankfurter Schule“, wie die Gruppe später genannt wurde. Jetzt feiert das Institut für Sozialforschung seinen 100. Geburtstag. Anlass für uns, einen Blick auf die heutige Forschung am Institut zu werfen und nach den Bezügen zu den Theorien der Gründergeneration zu fragen.
Der systematische Massenmord während des Nationalsozialismus in den Konzentrationslagern konnte nur geschehen, weil es viele Täter gab, die mitmachten. Erst 1963 wurden 22 dieser Täter wegen Beihilfe zum Mord vor ein deutsches Gericht gestellt. Der Frankfurter Auschwitzprozess. Dank der unermüdlichen Arbeit des damaligen hessischen Generalstaatsanwaltes Fritz Bauer. Doch wer gedacht hätte, dass weitere Prozesse folgen würden, der wurde enttäuscht. Erst 60 Jahre später gab es so etwas wie Gerechtigkeit im Sinne von Fritz Bauer und wurden NS-Täter verurteilt. Aber sind solche Prozesse heute nicht obsolet?
Es gibt Kultur, die in eigens dafür vorgesehenen Räumen stattfindet. In einem Museum zum Beispiel, einem Theater oder Konzertsaal. Aber es gibt auch Kunst, die wird ganz bewusst in den öffentlichen Raum verpflanzt. eine Skulptur in einem Park zum Beispiel, ein Gemälde auf einer Hauswand. Und in dieser Sendung geht es genau darum: Um Kunst innen und außen.
Eine Schauspielerin oder Schauspieler im Auto von A nach B bringen, den Regisseur am Set unterstützen oder die Kamera schwenken - das sind alles notwendige Jobs, wenn ein Film gedreht wird. Nur: Die Leute dafür fehlen. Es gibt viele Schauspieler:innen und Regisseure, aber für die Jobs hinter der Kamera fehlt der Nachwuchs. Eine neue Onlineplattform soll Hilfe bringen. Sie will in erster Linie junge Menschen über die Jobs im Medium Film informieren. Ein Gespräch dazu in der Sendung hr-Info Kultur mit Björn Böhning. Er ist Geschäftsführer der Allianz Deutscher Produzenten - Film und Fernsehen.
Gold ist ein besonderes Metall, das schon seit Jahrtausenden von Menschen begehrt und verarbeitet wird. In der Hand von Goldschmieden verwandelt es sich in die schönsten Schmuckstücke. An der Staatlichen Zeichenakademie in Hanau werden Gold- und Silberschmiede ausgebildet. Die Institution feiert in diesem Jahr 250 jähriges Bestehen. Aber die Tradition der Goldschmiede reicht noch weiter zurück. Wie kam das Gold nach Hanau? Warum haben sich hier so viele Goldschmiede angesiedelt und was macht dieses besondere Handwerk aus?
Wer ist 2022 von der Bühne des Lebens abgetreten, hat den letzten Vorhang fallen sehen, die letzten Meter abgedreht? Wir blicken zurück auf das Jahr 2022 und verneigen uns vor einigen großen Akteur*innen, die wir von der Kinoleinwand, aus dem Fernsehen oder auf dem Regiestuhl kennen. Von Hardy Krüger bis Olivia Newton-John, von Michael Degen bis Dieter Wedel.
Vom Jazzpianisten Ramsey Lewis bis zum Rock’n’Roller Jerry Lee Lewis, von Country-Legende Loretta Lynn bis zur "Grease"-Ikone Olivia Newton-John, von Ronnie Spector bis Meat Loaf, die beide jeweils auf ihre eigene Art für eine „Wall of Sound“ gestanden haben - auch in diesem Jahr sind wieder viele endgültig von der Bühne abgetreten, die in den letzten Jahrzehnten Popmusikgeschichte geschrieben haben. Ihre Songs aber bleiben. Dagmar Fulle erinnert noch einmal an diese Menschen und ihre Musik.
Musik machen, auf den großen Bühnen auftreten, ein Publikum begeistern ... viele jungen Leute träumen davon. Aber nur wenige haben aber auch den Mumm, diesen Traum umzusetzen. Denn der Weg zum Berufsmusiker ist schwierig und nur wenige schaffen es wirklich. Was also braucht es, um den Durchbruch zu schaffen?
NDR | 30 min | wöchentlich
Eine Produktion des Hessischen Rundfunks
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