Von ihm wird nur in Superlativen gesprochen: Einst zweitbestbezahlter Kinderstar und als Schlagzeuger gilt Buddy Rich als "Größter aller Zeiten". Sein Ego ist riesig, sein Naturell aufbrausend, er wird bejubelt und von Mitmusikern nicht selten gefürchtet ...
Ob in Fusion, swingendem Mainstream oder kammermusikalischen Duetten, ob elektrisch oder akustisch - Philip Catherine kultiviert einen singenden Ton, der dem belgischen Gitarristen den Ruf einbringt, ein "instrumentaler Chansonnier des Jazz" zu sein.
Gelassen und reif, eloquent und elegant - so wie er auftrat, spielte der Tenorsaxofonist auch. Schon immer einer der Großen seines Faches, erfuhr Joe Henderson dennoch erst am Ende der Karriere höchste Anerkennung - das aber dann gleich im Übermaß...
Die japanische Pianistin Aki Takase vereint Vieles: Asiatisches, Amerikanisches und Europäisches, Freigeist und Humor, Avantgarde und Tradition, kompositorische Raffinesse und lustvolle Spontaneität – und ein Spiel mit Fingerspitzen und Ellenbogen...
Er begleitete Charlie Parker und Dizzy Gillespie, wurde als Haus-Perkussionist führender Jazz-Label zum meistaufgenommenen Conga-Spieler des Jazz und ein Star der Salsa. Ray Barrettos fester Handschlag bescherte ihm den Spitznamen "Mr. Hard Hands".
Sein Einfluss auf die moderne Musikgeschichte ist immens, niemand wurde öfter ausgezeichnet. Zu Beginn Jazz-Trompeter und Big-Band-Arrangeur, baute Quincy Jones alias "Q" eine Karriere auf, die ihn zum weltweit bekanntesten Pop-Produzenten werden ließ.
Er überträgt Charlie Parkers Neuerungen aufs Klavier. Doch der Höhenflug des Bud Powell währt nicht lange. Hirnschäden als Folge einer Prügelattacke lassen ihn unter schweren psychischen Störungen leiden und zu einer der tragischen Größen des Jazz werden.
Ein Melodiker ersten Ranges, mit sofort erkennbarem eigenen Sound und einer ausgeprägten Lust, Jazz mit Pop, Rock, Country, Folk und weltmusikalischen Elementen zu verschmelzen. Auf seinem Instrument zählt er zu den einflussreichsten Vertretern und ist einer der erfolgreichsten Jazzmusiker überhaupt: der Gitarrist, Komponist und Bandleader Pat Metheny.
Sie wollte Amerikas "erste schwarze Konzert-Pianistin" werden. Stattdessen wurde Nina Simone die "Hohepriesterin des Soul", die Jazz, Blues, Gospel, und Pop verschmolz. Ihre Stimme war einzigartig - und ihre Songs Hymnen der Bürgerrechtsbewegung.
Ein amerikanischer Komponist deutscher Abstammung wird zur treibenden Kraft des "Third Stream", einer Verbindung von Jazz mit Klassischer und Neuer Musik. Anfangs umstritten, bescheinigen ihm später die Historiker: Aus den Reihen der Klassik sei er der größte Freund des Jazz gewesen: der Komponist und Arrangeur Gunther Schuller.
Energie und Präzision. Der Schlagzeuger hat den Jazz-Rock wie kein zweiter geprägt hat. Als Billy Cobham Anfang der 70er-Jahre in der Szene auftaucht, sorgen dessen unbändige Kraft und spielerische Intelligenz für Bewunderung und Fassungslosigkeit.
Ein wahrer Gentleman. Feinsinn zeichnete den Pianisten und die Person gleichermaßen aus. Hank Jones konnte für sich in Anspruch nehmen, mit so gut wie allen Größen des Swing, Bebop, Cool und Hardbop gearbeitet zu haben; stilvoll und mit eigenem Stil.
Von einem führenden Protagonisten des europäischen Free Jazz entwickelt sich Manfred Schoof zum "Romantiker der Avantgarde". Der Trompeter, der auch Film- und Fernsehmusiken schreibt, verkörpert den Typus des unvoreingenommenen und offenen Musikers.
Mit einer unverwechselbaren Stimme und einer ganz und gar eigenen Art, die Texte der Songs zu interpretieren, galt sie nicht nur unter den Kolleginnen als Rohdiamant: die Sängerin und Pianistin Carmen McRae.
Wer kann schon von sich behaupten, sowohl mit Louis Armstrong als auch mit Pat Metheny gespielt zu haben? Er ist einer der meistaufgenommenen und flexibelsten Musiker, auf seinem Instrument einer der Erneuerer des modernen Jazz, ein ewig Junggebliebener und mit weit über neunzig Jahren einer der letzten noch lebenden Granden: der Schlagzeuger Roy Haynes.
Sie war mit Charlie Parker befreundet und mit einem seiner Pianisten verheiratet. Sheila Jordan tritt gerne nur in Begleitung eines Bassisten auf und erzählt dabei singend ihre eigene bemerkenswerte Lebensgeschichte – und das noch mit über neunzig.
Mit ihm kam frischer Wind ins verstaubte Klangbild der Geige. Jean-Luc Ponty vereint die Freiheit des Jazz mit der Kraft des Rock und der Disziplin und Technik der Klassischen Musik. Und die Elektrifizierung seines Instrumentes macht ihn zum Pionier.
Anfangs als Nachfolger Charlie Parkers gefeiert, wechselte Cannonball Adderley vom Bebop zum Soul-Jazz. Als Kommunikator par excellence setzten seine Live-Alben atmosphärisch Maßstäbe. Und die Ansagen des Altsaxofonisten hatten wahren Kultcharakter.
Gary Burton hat die Spieltechnik des Vibraphons revolutioniert und das Instrument wie keiner vor ihm perlen lassen. Er lieferte Impulse für den frühen Jazzrock, erhob Duette zur Kunstform und förderte als Bandleader und Pädagoge unzählige Talente.
Ein Ausnahmemusiker, genial und hochsensibel. Verehrt wie kaum ein Zweiter, aber immer wieder auch wegen seiner Launen gefürchtet, hat Keith Jarrett mit seinen Improvisationen Standards gesetzt – vor allem als Solist und im Genre des Klavier-Trios.
Alle älteren Folgen von Giant Steps in Jazz sind gibt es hier in der Audiohek zu finden.
WDR | 2022 | jeden ersten Freitag
Moderation: Karsten Mützelfeldt
Eine Produktion von WDR3, Westdeutscher Rundfunk