Podcast

Die hr2-Hörbar – Musik grenzenlos

Musik grenzenlos und global – Chanson, Folk, Jazz, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich.

Matilde Cid: wunderbare Fado-Newcomerin

Strahlend klingt Matilde Cid, mit ihrer hellen, klaren Stimme - eine tolle Ergänzung am Fado-Himmel. Wenn man ihr neues Album hört, fällt es leicht, sich in Gedanken in eine urige kleine Fado-Kneipe in Lissabon zu versetzen, wo süße Melancholie herrscht.

Matilde Cid kommt aus Estremoz im portugiesischen Alto Alentejo, und der Fado hat sie von Kindheit an begleitet. Eine frühe Schule, die sich gelohnt hat: Ihr erstes Album von 2019 wurde prompt für den Portuguese Music Award nominiert. Jetzt ist ihr zweites Album "Desassossego" erschienen, zu Deutsch: "Rastlosigkeit". Darauf erliegt Matilde Cid nicht zu 100% dem Fado-Weltschmerz, sondern zeigt sich maximal abwechslungsreich. Sie interpretiert den Fado weit und frei - mal kraftvoll und spritzig, dann wieder zart und poetisch.

Der Vintage Blues des Charlie Parr

Charlie Parr ist ein Blues- und Folk-Urgestein der USA, und er ist am zufriedensten, wenn er live in einem kleinen Club den Piedmont Blues zelebrieren kann: ein bisschen windschief, ein bisschen brüchig, nicht notsächlich perfekt - aber immer authentisch.

Neue Popchansons von Joe Bel

Soul, Folk und Indie mit viel Gefühl: Auf ihrem neuen, zweiten Album "Family Tree" liebäugelt die französische Musikerin Joe Bel zwar öfter mit dem Pop, kehrt aber stets zum handgemachten Folk zurück. Herausgekommen ist ein feiner Mix aus zart und catchy. Die SingerSongwriterin aus Lyon, die auch als Model und Schauspielerin arbeitet, hatte ihren Durchbruch 2013, als der israelische Folk Rock-Musiker Asaf Avidan sie 2013 mit auf Europatour nahm. Jetzt, nach der Geburt ihres zweiten Kindes, hat die 35jährige Joe Bel wieder Zeit für Musik gefunden - und die ist durch und durch persönlich. Auf "Family Tree" blättert sich Joe Bel durch die Erinnerungen eines imaginären Fotoalbums. Sie singt auf Französisch, Englisch und Ladino und verbindet ihre verschiedenen Einflüsse mit verträumtem Klang. Weitere Gäste an der grenzenlosen Musik-Hörbar sind Sting, Triosence, Miriam Makeba, Marcos Coll und andere mehr…

Carla Bruni mit ihrem "Little French Song"

Kennen Sie das: wenn so gar nix rund läuft und man auf keinen grünen Ast kommt: Einfach mal’n Liedchen pfeifen - sagt Carla Bruni in ihrem "Little French Song". Außerdem haben wir jede Menge Musik aus aller Herren und Damen Länder und für alle Gemütslagen rund um den Globus im Angebot: Musik grenzenlos eben.

Mit Nancy Vieira auf die Kapverden

Träume und Sehnsüchte, Geschichten, Schmerzen und Freuden - mit ihrem neuen Album "Gente" nimmt uns Nancy Vieira mit zu den Menschen auf den Kapverden. Die sind so vielseitig wie die vielen Inseln vor der Küste Afrikas, vom nomadischen São Vicente zum afrikanischen Santiago. Und dass dort immer auch eine Brise aus Lissabon weht, versteht sich von selbst.

Sandro Roy mit "Exploration"

Zehn Finger, vier Saiten und zwei Herzen: Eins schlägt für die Klassik, das andere für den Jazz. Egal ob J.S. Bach oder Django Reinhardt - die Musik sprudelt nur so aus seiner Geige heraus.

Das ist auch kein Wunder, denn Sandro Roy hat sie als Sprössling einer Sinti-Familie mit der Muttermilch aufgesogen. Und weil seine Neugier nie gestillt ist, erkundet er immer wieder neue Wege - z.B. auf seinem neuen Album "Exploration".

Außerdem an der Hörbar: Alphabetisches mit Anna Depenbusch, Melancholisches mit Soha oder auch Südafrikanisches mit Phinda…

Jacob Collier – vom Musiktüftler zum Grammy-Preisträger

Wenn von Jacob Collier die Rede ist, gibt es viel Bewunderung. Mit Musiktüftelei im Kinderzimmer fing alles an, inzwischen hat er zwei Grammys in der Tasche und mischt die Musikwelt mit seinen Ideen immer wieder auf. Diesmal geht’s um "the power of the human voice"“, zu hören auf seinem neuen Album "Djesse 4". Außerdem an der Hörbar: Djivan Gasparian aus Armenien und seine Duduk, aus Mali Ballaké Sissoko an der Kora oder die Band Gankino Circus aus dem tiefsten Franken mit … Lassen Sie sich überraschen!

Norah Jones: "Visions"

"Pick Me Up Off The Floor" - sammle mich wieder auf - hat sie zuletzt gesungen, mitten im Corona-Lockdown. Jetzt ist Norah Jones zurück, mit gänzlich neuem Lebensgefühl. "Visions" heißt ihr neues Album mit Songs über eine tief empfundende, spirituelle Freiheit. Das Yang zum Yin von "Pick Me Up Off The Floor". Außerdem heute u.a. an der Hörbar: Musik vom Wüstenblues bis zum Chanson und Finnisch für Fortgeschrittene!

Orkestar Kriminal mit "Originali"

Ab in die Unterwelt mit dem Orkestar Kriminal! Das hat sich den jiddischen Gangster-Sound der 20er Jahre vorgenommen: "Ganovim-loshn" - die Sprache der Diebe. Auf den Schwarzmärkten von Warschau, Odessa oder Istanbul - so wurde zwischen den Weltkriegen unter Ganoven gesprochen. Und wie das klingt? Hörbar einschalten!

Irit Dekel – Nomadin auf Sinnsuche

Die Hörbar heute u.a. mit der israelischen Künstlerin Irit Dekel, die sich mit ihrem Song "Nomads" auf eine innere Suche begibt, auf eine Reise zu einer neuen Version von sich selbst. Außerdem mit dabei: Asaf Avidan, Emil Brandqvist, Gilberto Gil, Matthias Frey, Jeannette Hubert, Pippo Pollina. Sebastian Król alias Karwendel uvm.

Happy Birthday, Joachim Kühn

Künstlerisch kompromisslos, immer auf der Suche nach Grenzüberschreitungen, nach der vollkommenden Freiheit des Ausdrucks. Das ist Joachim Kühn, der vielleicht wichtigste und international einflussreichste Jazzpianist der letzten Jahrzehnte aus Deutschland.

Zu seinem 80. Geburtstag bekommt er nicht nur das Bundesverdienstkreuz erster Klasse vom Bundespräsidenten, sondern sicher auch zahllose Glückwünsche aus der Musikwelt. Sich selbst hat der schon lange auf Ibiza lebende Künstler ein neues Duoalbum mit Michael Wollny geschenkt, /aufgenommen letztes Jahr in der Alten Oper Frankfurt. Das Treffen zweier Generationen - ein bisschen ist es auch wie eine Stabübergabe im Klavierjazz made in Germany.

Die Sterne leuchten für Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys

"Mittlerweile spielen wir besser als wir aussehen", sagt Ulrich Tukur. "Anfangs war das umgekehrt." Es ist diese feine Ironie, die im Grunde das ganze Werk des Schauspielers ("Das Leben der Anderen", "Tatort") und Musikers durchzieht. Schon 1995 gründet er seine eigene kleine Tanzkapelle und hegt und pflegt dieses zarte Pflänzchen seitdem hingebungsvoll. Was diese vier Herren eint, ist ihre Liebe zur nostalgisch-leichtfüßigen Unterhaltungsmusik der 20er bis 60er Jahre zwischen Jazzschlager, Swing und Chanson.

"Es leuchten die Sterne" heißt ihr jüngster Streich und auch dazu hat Tukur eine Lebensweisheit parat: "Der Blick in die Sterne hat seit jeher etwas Wohltuendes und Geheimnisvolles". Und darum geht es doch in der Kunst wie in der Musik: um Verzauberung."

Virtuos vergeigt! Das Balkon Jazz Ballett

Beim Mozart‘schen "Rondo alla Turca" sind sie genauso zu Hause wie bei einem wilden bulgarischen Tanz im 11/16tel Takt. Und selbst die berühmte Händel-Arie "Lascia ch'io pianga" aus der Oper "Rinaldo" ist nicht sicher vor ihren lustvoll-freien Bearbeitungen (mal ganz zu schweigen von Dvoráks Slawischen Tänzen!).

Dem Balkon Jazz Ballett um Stephan Ebn und Anna Katharina Kränzlein ist nichts heilig und doch alles wert, sich damit respektvoll nachschöpfend auseinanderzusetzen. Die Fünf vom Balkon kommen alle mehr oder weniger von der Klassik, lieben den Jazz und haben schon in allen möglichen Ensembles gespielt, bevor sie sich gefunden haben. "Virtuos vergeigt!" heißt ihr erstes gemeinsames Mini-Album - das müssen wir uns mal genauer anhören (nebst jeder Menge weiterer "Musik grenzenlos", versteht sich!).

Bomba Pop – Die Amsterdam Klezmer Band

Angefangen hat alles Mitte der 90er Jahre ganz klassisch mit Straßenmusik im Zentrum von Amsterdam. Mittlerweile ist die Amsterdam Klezmer Band, kurz: AKB, eine gut eingeführte Größe in der europäischen World Music Szene und hat weit mehr als ein Dutzend Platten veröffentlicht.

Eine ist jetzt dazu gekommen und die erweitert jetzt noch mal ihre ganz eigene Variante des "Progressive Klezmer" um eine Farbe. Eine dunkelbunte Farbe sozusagen, denn die Band hat sich für das neue Album "Bomba Pop" mit dem in Wien lebenden Musikproduzenten Ulf Lindemann alias Dunkelbunt zusammengetan. Lindemann gilt als Pionier der sogenannten Balkan Beats und des Electroswing und das hört man "Bomba Pop" durchaus an.

Musikalische Identitätssuche mit Florian Favre

Der Pianist Florian Favre ist in Fribourg in der Westschweiz zu Hause. Um sich seiner Heimat auch musikalisch noch mehr zu nähern, hat er 2021 ein Soloalbum namens "Idantitâ" aufgenommen. Sicherlich auch eine Art von Identitätssuche, bei der er hauptsächlich populäre Lieder dieser Region als Ausgangsmaterial genommen hat für seine jazzmusikalischen Metamorphosen.

Jetzt erscheint "Idantitâ revisited" und hier verwandelt und bearbeitet er diese Stücke noch weiter. Diesmal mit einem ausgesuchten Ensemble, einer "Addition von sechs musikalischen Visionen", wie es Florian Favre ausdrückt.

Das Leben ist schön, vor allem mit Musik

La vita è bella" - das Leben ist schön, "singt" der Italiener Stefano di Battista auf seinem Saxophon und macht aus der Filmmusik von Nicola Piovani ein mitreißendes Stück Jazz. Das Leben kann wirklich schön sein. Zumal, wenn man sich mit großartiger Musik umgibt.

Und davon haben wir wieder reichlich im Angebot in dieser "Hörbar": "I think I like this little life" singt die junge Cordelia Clyne O’Driscoll und hat mit ihrem Song Little Life schon Millionen von Abrufen im Netz generiert und einen eigenen TikTok Trend ins Leben gerufen. Alejandro Valdés zeigt uns, warum er als einer der besten Flamenco-Gitarristen Kubas gilt und die WDR Bigband überrascht mit einer radikalen Neuinterpretation der Aria aus Bachs Goldberg-Variationen.

Norbert Gottschalk: im Namen des Jazz

Norbert Gottschalk nimmt schon seit 1988 Platten auf und liefert dabei mit schöner Regelmäßigkeit amtliche Qualität ab. Eigentlich müsste sein Name längst für einen der besten Jazzvokalisten in Europa stehen.

Kaum zu glauben, dass er in der allgemeinen Wahrnehmung immer noch weit unter dem Radar fliegt mit seiner Kunst. Dabei ist die sehr nahbar, zugänglich und alles andere als dogmatisch. Mit einer unglaublich weichen, warmen und flexiblen Stimme irgendwo zwischen Michael Franks und Chet Baker umgarnt er uns auch auf seinem aktuellen Album "Songs in the Key of Jazz", dessen Titel nicht von ungefähr an Stevie Wonders Jahrhundertalbum "Songs in the Key of Life" erinnert.

Wunscherfüllung mit dem Ensemble Du Verre

st das noch Jazz? Schon Pop? Oder etwas ganz anderes, irgendwo dazwischen? Und: ist das überhaupt wichtig? Nein, ist es eigentlich nicht. Was der Hamburger Komponist und Schlagzeuger Sönke Düwer unter dem Projektnamen Ensemble Du Verre (EDV) nun schon seit zwanzig Jahren an Klanglandschaften entwirft, entzieht sich geschickt jedem Versuch des kategorisierenden Zugriffs. Das gilt auch für sein jüngstes Werk, "Book of Fulfiled Wishes (Vol. 1)", eine Sammlung von zehn zunächst einzeln veröffentlichten Stücken Düwers aus dem Jahr 2023. Instrumentale Titel wechseln sich ab mit sanften, ambient-artigen Songs, vorgetragen von Torun Eriksen, Jiuning Liu und Nora Becker. Fragil, aber kraftvoll und mit jeder Menge Soul.

Amerikanisches Tagebuch mit Mia Brentano

Mia Brentano muss man sich als eine großartige, feinfühlige Künstlerin vorstellen. Das legen jedenfalls ihre Kompositionen nahe, jetzt nachzuhören auf ihrem aktuellen Album "Mia Brentano’s American Diary". Allerdings: diese Mia existiert nur als Pseudonym, eine Kunstfigur, erdacht von dem Berliner Komponisten Klaus Martin Kopitz. Mia Brentano muss man sich als eine großartige, feinfühlige Künstlerin vorstellen. Das legen jedenfalls ihre Kompositionen nahe, jetzt nachzuhören auf ihrem aktuellen Album "Mia Brentano’s American Diary". Allerdings: diese Mia existiert nur als Pseudonym, eine Kunstfigur, erdacht von dem Berliner Komponisten Klaus Martin Kopitz.

Einfach leben mit Pernilla Kannapinn

Sie ist eine Art moderne Pippi Langstrumpf. Vielleicht auch ein etwas aus der Zeit gefallener Hippie. Jedenfalls hat sich Pernilla Kannapinn vor ein paar Jahren entschieden, ihren festen Wohnsitz aufzugeben ("als Musikerin bin ich sowieso die meiste Zeit unterwegs") und stattdessen als Vagabundin in einem umgebauten Lieferwagen zu leben. Ob sie damit dem Influencer-Klischee vom vogelfreien "Vanlife" auf den Leim gegangen ist, mag jede und jeder für sich selbst entscheiden. Jedenfalls nutzt Kannapinn ihre so gewonnene Freiheit und Einfachheit im Leben fürs Kreative: "Abandoned Abundance" (also etwa: "Hinter sich gelassener Überfluss") heißt ihr aktuelles Album, in dem sie sich auch musikalisch als Minimalistin zeigt: Hier ein Daumenklavier (Kalimba), da ein paar gezupfte Geigensaiten und auch mal eine Klavierbegleitung. Ansonsten hören wir viel Natur und die Stimme einer jungen Frau, die sich mal eskapistisch in imaginierte "Goldenen Gärten" verkriecht, wenn ihr die Welt da draußen zu grausam wird, mal kämpferisch gegen die "Weltenzerstörer" ansingt, die für Macht- und Profitgier über Leichen gehen.

Zwischen Himmel und Erde mit Olivia Belli

Auf ihrem neuen Album "Intermundia" erkundet die italienische Komponistin und Pianistin Olivia Belli die spezielle Aura von Orten, die für sie eine spezielle Verbindung zwischen Himmel und Erde haben. Acht solcher Orte hat sie in Mittelitalien aufgesucht: einen in einer Felsengrotte errichteten Tempel, einen alten jüdischen Friedhof, eine mystische Hochebene mit einem zerfallenen Dorf oder den Gipfel des Monte Sybil, wo der Legende nach die Hellseherin Sibylle in einer Höhle lebte. Ob beruhigend, betörend oder verzaubernd: überall fand Belli eine besondere Stimmung vor, die - befreit von allem Unwesentlichen unseres modernen Lebens - den Blick auf das Transzendente freigibt. "Hier gibt es nur Dich und Deine Seele", sagt Olivia Belli und versucht, diese besonderen Stimmungen in ihrer Musik für Klavier und Streichtrio einzufangen.

Latin, Jazz, Klassik goes Klub

Was haben Shakespeare, Plastikstühle und Rad fahrende Engel miteinander gemeinsam? Na, ganz klar: sie alle spielen diesmal eine musikalische Rolle an der Hörbar. Freuen Sie sich auf Musik grenzenlos, einmal rund um die Welt und quer durch alle Schubladen. Die Hörbar lümmelt sich schon ganz sommerlich im weißen Monobloc-Möbel, besungen vom Chansonduo La Voisin, und hört dazu die wunderbaren Shakespeare-Sonette, die Quadro Nuevo zusammen mit der Schauspielerin Birgit Minichmayr vertont haben. Mercedes Sosa und Gustavo Cordero besingen den "Angel de la bicicleta", Nick Cave wünscht sich seinen Herzensmensch in seine Arme und die israelische Musikerin Noa schreibt moderne Texte zu den 300 Jahre alten Melodien von Johann Sebastian Bach. Das deutsche Duo The OhOhOhs präsentiert zudem seine erste eigene Sinfonie an der Schwelle zwischen Klassik und elektronischer Klubmusik - wir servieren daraus den 1. Satz an der Hörbar.

Sole: World-Jazz aus der Slowakei

Für unseren musikalischen Fokus geht’s diesmal nach Bratislava. Von dort stammt das neue World-Jazz-Ensemble Sole, das von sich sagt, es sei "inspiriert von der Tradition, angetrieben vom Jazz". Sole vertonen Folksongs aus aller Welt auf frische, eigene Art. Gerade ist das erste Album von Sole erschienen, mit dem Titel "Elos" - klar, ein Anagramm des Bandnamens, bzw. "Sole" rückwärts gelesen. Die Frontfrau der Band, Júlia Kozáková, singt unter anderem auf Rumänisch, Spanisch, Schwedisch, und natürlich Slowakisch. Über die Idee hinter Sole sagt die Sängerin: "Auch wenn die Lieder aus verschiedenen Ländern, Zeiten und Sprachen stammen, sind ihre Themen doch universell. Sie sind menschlich. Sie sprechen zu uns, wir geben ihnen einen zeitgemäßen Sound, und wir finden in ihnen Dinge, mit denen wir uns verbunden fühlen." Außerdem zu Gast an der Hörbar: der US-SingerSongwriter Bill Callahan, Lucas Santtana aus Brasilien, die Hamburger Klezmer-Band Mischpoke - und viele andere mehr.

Flamenco meets Jazz, mit Perico Sambeat

Der 61jährige Saxofonist Perico Sambeat aus der Region Valencia ist einer der bedeutendsten Jazzmusiker Spaniens. Auf dem neuen Album "Roneando" widmen er und sein Ensemble sich einer musikalischen Herzensangelegenheit: der Hochzeit von Jazz und Flamenco.

Sambeat hat schon überall auf der Welt gespielt, hat Impulse und Jazzidiome aus aller Welt in sich aufgenommen - aber jetzt beschäftigt ihn wieder der Rhythmus der Heimat. Mit seinem Ensemble flaniert er durch die spanische Musiktradition - und setzt seine ganz eigenen Farb- und Tontupfer. Durch dieses "Roneando" kann man sich treiben lassen, gerade so, als schlendere man bei einem Abendpaziergang über die Ramblas.

Katie Henry hat den Blues

Sie singt, spielt Gitarre und Klavier und gehört zu jener neuen Generation junger Bluesmänner und -frauen, die gerade im Begriff sind, das erdige "Traditionshandwerk" ein bisschen aufzumischen. Jetzt ist Katie Henrys drittes Album "Get Goin‘" erschienen.

Aufgewachsen in einem musikalischen Haushalt in Vernon, New Jersey, hat sich Katie schon mit sechs Jahren auf den Klavierhocker gestemmt und wilde Boogies in die Tasten gehämmert. Ihr erstes Album "High Road" tendiert 2018 noch in Richtung Jazz, aber bald kommen auch bluesige Noten hinzu, wie auf ihrem zweiten Album "On My Way".

Damit überzeugt Katie Henry auch den Bluesrocker Bernard Allison von sich - der nicht nur ihr neues Album produziert, sondern auch gleich seine komplette Band dafür ausgeliehen hat. "Ihr Songwriting kommt direkt aus dem Herzen", lobt er Katie. "Ihre Stimme hat Klarheit und Kraft und ist vergleichbar mit der von Bonnie Raitt oder Norah Jones."

Hereinspaziert, in‘s Saturno Cabaret

Mit seinem neuen Album geht Javier Ruibal aus dem südspanischen Cadiz auf Zeitreise ins Spanien der 50erjahre. Dort bietet das imaginäre Kabarett Saturno den Menschen Ablenkung und Zuflucht. Man hört Flamenco, Rumba und Jazz, und die Gedanken tanzen frei… "Draußen", vor der Tür des "Saturno Cabaret", beginnt in Spanien ein bescheidener Aufschwung: Die USA haben ein Abkommen mit dem Regime von General Franco geschlossen. Damit endet die Isolation des Landes nach dem 2. Weltkrieg.

Aber es gibt auch Menschen, die der vermeintlichen Freiheit unter Franco misstrauen - und für diese Schiffbrüchigen bietet das "Saturno" einen sicheren Hafen. Die musikalische Inspiration für diesen imaginären Club zieht Ruibal aus dem Flamenco, den er mit sephardischen Klängen, mit Jazz und Rock anreichert. Seit mehr als 40 Jahren ist Javier Ruibal mit diesem wunderbar verschmitzten, weltoffenen Stil unterwegs - und in Spanien lieben sie ihn dafür: in seiner Heimatstadt El Puerto de Santa Maria wurde sogar schon eine Straße nach ihm benannt. Außerdem an der Hörbar: Susi Hyldgaard, Rabih Abou-Khalil, Cyrille Aimée, Nils Landgren und seine Funk Unit - und viele andere mehr.

Alle älteren Folgen der hr2-Hörbar finden Sie hier.

Credits

hr | 2022 | Podcast wochentäglich
Eine Produktion von hr2 Kultur für den Hessischer Rundfunk

Logo hr (Bild: hr)
Sänger und Songwriter Rhodes bei einem Auftritt.

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Von Herzschmerz bis Weltschmerz: Die Klänge von Singer-Songwritern berühren. Entdecken Sie Konzerte zum Mitfühlen und Dokus zum Besserverstehen.

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