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Die hr2-Hörbar: Musik grenzenlos

Podcast

Die hr2-Hörbar – Musik grenzenlos

Musik grenzenlos und global – Chanson, Folk, Jazz, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich.

Liberdjango: Tango meets Manouche

Glück, Leidenschaft und Melancholie ausdrücken, das geht auch ohne Worte - findet das italienische Trio Liberdjango. Ihre Lieblingsmusik merkt man ihnen schon am Namen an: Sie lieben Django Reinhardts Sinti-Swing, aber auch den Tango à la Astor Piazzolla. Liberdjango stammen aus der Romagna und bestehen aus Enrico Pelliconi am Akkordeon, Matteo Zucconi am Kontrabass und Tolga During an der Gitarre. Argentinisch-iberischer Tango und Jazz Manouche sind die Haupt-Spielwiese der drei Herren. Sie lassen sich aber nicht nur von diesem mitreißenden Kneipen-Jazz des 20. Jahrhunderts inspirieren, sondern wildern auch gerne mal in der Klassik und bei großen Filmsoundtrackern wie Ennie Morricone.

Sommerjazz von Simone Kopmajer

Leicht, elegant, gediegen: die Österreicherin Simone Kopmajer gilt als eine der besten Jazz-Sängerinnen im deutschen Sprachraum. Auf ihrem neuen Album "Hope" interpretiert sie Standards, Popklassiker und Eigenes so lässig - das ruft nach Schirmchendrinks! Vor 21 Jahren hat sie ihr Debütalbum in New York aufgenommen, dank eines namhaften Jazz-Stipendiums, und bei dieser einen Platte ist es nicht geblieben. Jetzt ist ihr 12. Album erschienen, "Hope" - mit Bearbeitungen von Jazzklassikern, aber auch unerwarteten Versionen von Popsongs wie "Sittin‘ on the Dock of the Bay" oder "Careless Whisper". Ihr Team auf "Hope" ist das bestens eingespielte, um nicht zu sagen: eingeschworene Jazz-Quartett rund um den amerikanischen Saxofonisten und Klarinettisten Terry Myers, dem musikalischen Leiter des Tommy Dorsey Orchestra. Außerdem an der Hörbar: der Songwriter Nick Drake, die Chansonnière Rose, der New Yorker Crossover-Band The Klezmatics - und viele andere mehr.

Nach Galicien mit Xabier Díaz

Xabier Díaz war Mitglied der Kultband Berrogüetto und gilt heute als einer der größten Experten für die galicische Folklore zwischen Tradition und Moderne. Das ist nachzuhören auf seinem neuen Album "Axúdame a sentir" mit dem Ensemble Adufeiras de Salitre. Nun geht es in den stürmischen Nordwesten Spaniens, in die autonome Region Galicien. Dort sollen die sterblichen Überreste des Apostels Jakob beerdigt sein, in Santiago de Compostela. Manche pilgern aber auch wegen der ursprünglichen Musik hierher. Aufgrund ihrer keltischen Roots ist diese Folklore oft erstaunlich nah am Irischen, Schottischen und Bretonischen. Ein großer Name dieser Szene ist der Komponist und Musikforscher Xabier Díaz. Er spielt die Gaità, den galicischen Dudelsack, aber aktuell hat er sich auf Perkussionsinstrumente spezialisiert. Auf seinem neuen Album "Axúdame a sentir" hört man ihn zusammen mit einer 11-köpfigen Band von Perkussionisten und Sängerinnen aus der traditionellen Musikszene. Weitere Gäste an der Hörbar sind u.a. Vieux Farka Touré, Tokunbo Akinro und Aquabella.

MirAnda 

Marta Miranda, ehemals Frontfrau der portugiesischen Band OqueStrada, hat vor einigen Jahren Schwung und frischen Wind in die traditionelle Musikszene Portugals gebracht. Inzwischen ist sie solo unter eigenem Namen unterwegs. Ein Menü mit handverlesenen Zutaten aus aller Welt, das Genregrenzen überwindet, Klänge ganz unterschiedlicher Herkunft zu einem gemeinsamen Flow verbindet und zum entspannten Zuhören einlädt.

Von Satchmo bis Wüstenblues

Die Hörbar am Wochenende lädt Sie ein, den Gang rauszunehmen und auf eine kleine Weltreise zu gehen. Wir machen Stopps in Brasilien und Frankreich, in der Westsahara und New York, bei den Griots von Guinea – und bei einer Jazzlegende, live in London 1968… Wir treffen die französische Band La Caravane Passe, die ihren nomadischen Spirit in der Musik auslebt und an ihren Sound immer scharfe Balkangewürze gibt. Oder Bebel Gilberto, die Tochter des Bossa Nova Erfinders João Gilberto. In ihrem Elektro-Bossa scheint alles im Fluss zu sein - die Wellen des Meeres, die Eiswürfel im Glas, die Melodie. Aus der Westsahara kommt Aziza Brahim. In ihrem spanischen Exil ist die Sängerin eine der schönsten Stimmen der sahrauischen Unabhängigkeitsbewegung. Ihre Mischung von Blues, Rock und traditionell nordafrikanischer Musik ist wirklich einmalig. Und wir beamen uns zurück ins Jahr 1968: Da gibt Louis Armstrong mit seinen All Stars eines seiner letzten Konzerte. Der Mitschnitt für die britische BBC ist erst jetzt veröffentlicht worden. Dabei lag er "Satchmo" ganz besonders am Herzen.

Herbert Pixners dunkles Alpenglühen 

Die touristische Vereinnahmung der Berge und die Bedrohung des alpinen Lebensraums machen den Südtiroler Akkordeonisten Herbert Pixner nachdenklich. So kann es nicht weitergehen – findet er auf seinem neuen Quintett-Album "From the Dark Side of the Alps". Pixner stammt aus dem Passeiertal in Südtirol, und der gesamte Alpenraum ist sein Hinterhof, musikalisch, geografisch und spirituell. Bekannt geworden ist er als jemand, der Tradition und Moderne miteinander in Dialog bringt, ohne Scheuklappen: Volksmusik, Blues, Jazz, Folk. "Feinste handgemachte Musik aus den Alpen" lautet das Motto seiner Band, des Herbert Pixner Projekts. Der 48jährige weiß: der Tourismus hat der Bergwelt zwar Wohlstand gebracht, aber auch Verwüstung, und daher rührt der ziemlich wehmütige Ton, den das Herbert Pixner Projekt auf seinem neuen Album anschlägt.

Erinnerung an Tom Petty

"Petty Country" heißt das Album, auf dem 20 Kolleginnen und Kollegen die Songs des 2017 viel zu früh verstorbenen US-Musikers covern. Dazu haben sie sich unterschiedliche Facetten von Pettys Werk ausgesucht – von Folkrock über Bluegrass bis zu Americana. Hätte man den amerikanischen Gitarristen Tom Petty nach seiner Mission im Leben gefragt, hätte er vielleicht gesagt: "Authentisch sein, Meisterschaft erlangen und - nicht zurückweichen." I won’t back down, so hieß auch einer seiner größten Hits. Das singende, trockene Klimpern seiner Gitarre haben viele noch im Ohr. Mit nur 66 Jahren ist Tom Petty ein Opfer der Opioidkrise in den USA geworden. Jetzt haben sich Musikerinnen und Musiker, wie Rhiannon Giddens, Chris Stapleton und Steve Earle, zusammengetan, um ein Tributalbum aufzunehmen. Mal werkgetreu, mal freihändig kreativ. Andere Highlights an der Hörbar: Gasandji, Adel Salameh, Inger Nordvik sowie Neues von Xabier Díaz.

Al Di Meola: Virtuosität, Poesie 

Im Fokus steht in dieser Ausgabe "Twentyfour", das neue Studioalbum von US-Gitarrenlegende Al Di Meola. Begonnen hat der Jazz-Gitarrist damit noch zu Zeiten der Pandemie. Was erst als einfaches Akustikprojekt geplant war, ist zum schillernden Fusion-Sound geworden. Schon in den 1970ern startet die Karriere von Al Di Meola. Mit 19 Jahren wird er von Chick Corea als Gitarrist für seine Jazzband Return to Forever angeheuert, und ihre drei Platten mit Al werden ihre kommerziell erfolgreichsten. Auf seinem neuen Solo-Album „Twentyfour“ lässt Al nun seiner grenzenlosen Kreativität und seinem Forschergeist freien Lauf. Auf jedem der neuen Stücke lotet er neue Horizonte aus, und sein Spiel ist so übermütig wie komplex. Von seinem Herzinfarkt 2023 hat sich der Musiker glücklicherweise komplett erholt. Weitere Gäste an der Hörbar sind u.a. Uusikuu, Madeleine Peyroux und die Unterbiberger Hofmusik…

Kuba trifft Klassik

Kommt ein Norweger nach Kuba und spielt Son, Salsa und Rumba. Klingt wie Eulen nach Athen tragen, oder? Sverre Indris Joner aus Oslo hat es getan - und mit dem Cuban Opera Orchestra europäische Klassiker wie Bach, Beethoven & Brahms live "kubanifiziert". Schon 1985, lang vor dem Buena Vista Boom, ist Sverre Indris Joner zum Studium nach Havana gegangen und in die afrokubanische Musik eingetaucht. Zurück in Norwegen gründet er prompt seine eigene Salsaband, aber es zieht ihn immer wieder zurück auf die Insel. Sein jüngster Coup ist eine Kollaboration mit dem kubanischen Opernorchester. Dafür hat Sverre bekannte Klassikstücke aus der "Alten Welt" "kubanisch" arrangiert. Die Aufführung fand im Nationaltheater in Havanna statt - ein großer Spaß und eine Herausforderung für alle Beteiligten! Außerdem an der Hörbar: Anna Setton aus Brasilien, der deutsche Startrompeter Till Brönner, die algerische Songwriterin Souad Massi - und viele andere mehr.

RAH & The Ruffcats

"From Orile to Berlin", so lautet der Titel des ersten Albums von RAH & The Ruffcats. Hier trifft der aktuelle Sound Nigerias mit dem Rapper und Sänger RAH auf acht versierte Musiker aus Berlin, die mit allen Wassern gewaschen sind. Tipp für Afrobeatfans! Die Ruffcats sind begehrte Studiomusiker mit einer satten Rhythmussektion. Und Sänger RAH (alias Rapturous Apollo Helios, bzw. bürgerlich: Charles Ndubisi Onyedieke) bringt das Gespür für Afrobeats, den Funk und die "Conscious Rap"-Glaubwürdigkeit mit. Wer bei Afrobeat automatisch an Fela Kuti denkt: natürlich war die Musiklegende aus Nigeria auch für RAH & The Ruffcats ein Vorbild. Aber die Band bleibt da nicht stehen. Sie mischt ihren Sound mit aktuellem Soul, Pop und HipHop, genau wie den aktuell in Afrika angesagten Musikstilen, von HighLife über Afrobeats bis Amapiano.

Nancy Vieira

Zum Einstieg geht's auf die Kapverden. "Die Menschen dort", sagt Nancy Vieira, "sind so unterschiedlich wie die vielen kapverdischen Inseln". Genau darüber, über die Menschen ihrer Heimat, hat sie ein ganzes Album gemacht: "Gente". Musik ohne Grenzen serviert die Hörbar sonntags zu später Stunde. Ob Globale Musik, Chanson, Folk, Jazz, Singer/Songwriter, Klassik oder Filmmusik - hier ist alles möglich, was gefällt und sich gut kombinieren lässt. Ein Menü mit handverlesenen Zutaten aus aller Welt, das Genregrenzen überwindet, Klänge ganz unterschiedlicher Herkunft zu einem gemeinsamen Flow verbindet und zum entspannten Zuhören einlädt.

Les Mamans du Congo mit Rrobin

Die fünf Mamas besingen die Geschichte ihrer Bantu-Gemeinschaft und den Alltag kongolesischer Frauen und vertonen das Ganze mit Gabeln, Tellern, Körben oder Trommelstöcken. Mehr Details über das schöne Projekt mit dem französischen HipHopper und Produzenten Rrobin folgen in der Sendung. Und außer der Reise in die Republik Kongo zieht es uns nach Frankreich, Portugal, Finnland, oder auch in die US-amerikanischen Südstaaten. Also Radio an, am Globus drehen und mitreisen: eine Stunde Musik grenzenlos frisch gemixt!

Monsieur Pompadour schütten ihre Handtasche aus

"Moustaches" heißt das neue Album der Vier - Schnurrbärte also. "Der Schnurrbart ist die Handtasche des Mannes", sagen Monsieur Pompadour - und zum 10-jährigen Bandjubiläum gibt’s einen Blick in dieselbe. Und natürlich haben wir an der Hörbar-Theke wieder einen Cocktail aus Musik grenzenlos für Sie, frisch gemixt mit Zutaten aus Israel, der Türkei, den USA, Frankreich oder auch Lappland.

TheBassTubation

Wer zählen kann ist klar im Vorteil - beim Jazzquintett BassTubation muss man allerdings öfter noch mal nachzählen: Die fünf Darmstädter spielen Trompete, Schlagzeug, Bass, Tuba, Gitarre, außerdem Klavier und Akkordeon und greifen auch manchmal zum Gesangsmikro. Ergo: Hier sind Multitalente am Werk. Entsprechend variantenreich sind die Eigenkompositionen auf ihrem Album "Transition". Das ist zwar schon eine ganze Weile in der Welt, aber einfach so gut, dass es endlich auch mal hier an der Hörbar in hr2-kultur entsprechend gewürdigt werden soll! Außerdem Klänge u.a. aus Georgien, Irland, Zimbabwe oder auch Island

Bossa Nova Nostalgie mit Liana Flores

Was tust Du, wenn Du als junge Zoologie-Studentin mal eben nebenbei einen Song im Internet veröffentlichst und plötzlich feststellst, dass der weltweit über 500 Millionen mal gestreamt wird? Erstmal fertig studieren, war die Antwort von Liana Flores, der jungen Londonerin mit brasilianischen Wurzeln. Jetzt hat sie sich aber doch entschieden, den Weg als Singer/Songwriterin zu gehen und hat beim legendären amerikanischen Label Verve ein erstes Album herausgebracht: "Flower of the Soul" erinnert durchaus in Ansätzen an ihre berühmte Vorgängerin Astrud Gilberto. Liana Flores ist genauso beeinflusst von der brasilianischen Bossa Nova wie vom britischen Folk der 60er Jahre. Eine interessante Mischung!

Ins Schilfrohr blasen mit Miriam Hanika

Wenn die Atemluft durch zwei aufeinander gebundene, kunstvoll geschliffene Schilfrohre strömt, dann kann ein Ton entstehen bei der Oboe. Miriam Hanika beherrscht dieses feine Zusammenspiel von Lippenspannung, Atemdruck und vibrierendem Schilfrohr in Perfektion. Die klassisch ausgebildete Musikerin aus München hatte vor einiger Zeit die Idee, ihre klassischen Spielkünste auch auf nicht-klassischem Terrain einzusetzen und besetzt hier seither gewissermaßen eine eigene Nische. Ihr neues Album "Schilflieder" verzichtet diesmal sogar ganz auf Gesang und lässt stattdessen die Oboe singen. Ihre Lieder aus dem Schilf sind eine Hymne an die Farbigkeit und Vielfalt der Natur und den Klangreichtum der Oboe.

Let’s Walk! Mit Madeleine Peyroux

"Musik ist für mich Dialog, Kunst, Engagement, und Gemeinschaft", sagt Madeleine Peyroux. "Musik ist der einzige Weg, auf dem ich je eine Gemeinschaft aufgebaut habe." Man spürt die Dringlichkeit, mit der nur echte Künstlerinnen ihrer Profession nachgehen, bei Madeleine Peyroux in jedem Ton, in jedem Song, im Klang ihrer Stimme, die schon viele mit der Billie Holidays verglichen haben. Schön für uns, dass die amerikanische Künstlerin jetzt, nach sechs Jahren Funkstille, wieder da ist mit zehn neuen, überwiegend selbst geschriebenen Songs und dem Album "Let’s Walk".

Sneak Preview: da kommt was Schönes! 

Im Sommer dünnen sich die Veröffentlichungen ja meist ein bisschen aus – die Schläfrigkeit der Sommerpause. Die Hörbar hat trotzdem tolle, neue Musik für Sie ausfindig gemacht: Wir hören in die kommenden Alben von Liana Flores, Ayo und RAH & The Ruffcats. Die 24jährige britisch-brasilianische Sängerin und Songschreiberin Liana Flores ist jedenfalls eine der großen Neuentdeckungen dieses Jahres. Mit ihrem zarten Mix aus 60erjahre Folk und brasilianischer Bossa Nova weiß sie zu begeistern. Nach längerer Pause zurück meldet sich auch Ayo. Die musikalische Weltbürgerin ist nach einer längeren Zeit in Deutschland nach Tahiti umgesiedelt und hat dort ihr musikalisches "Mojo" wiedergefunden. Auf ihrem kommenden Album zelebriert sie nigerianischen High Life und Jazz. Und wenn Afro-Sounds überhaupt Ihr Ding sind: können wir auch RAH & The Ruffcats empfehlen. Das in Berlin angesiedelte, vielköpfige Kollektiv spielt einen sommerheißen Mix aus Afrobeat, Funk und Hiphop.

Alle älteren Folgen der hr2-Hörbar finden Sie hier in der Audiothek.

Credits

hr | 2022 | Podcast wochentäglich
Eine Produktion von hr2 Kultur für den Hessischer Rundfunk

Logo hr (Bild: hr)
Sänger und Songwriter Rhodes bei einem Auftritt.

Singer-Songwriter

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