Podcast

Die hr2-Hörbar – Musik grenzenlos

Musik grenzenlos und global – Chanson, Folk, Jazz, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich.

Dean Owens: ein Schotte in Tucson

Heute pfeift der Wind an der Hörbar, und vor der Schwingtüre unseres kleinen Radio-Saloons rollt trocken das "Tumbleweed" vorbei. Die Sonne blendet, die Schatten sind lang, die Wüste flimmert. Wir reisen mit dem schottischen Songschreiber Dean Owens nach Tucson, Arizona, und wandern zum "El Tiradito"-Schrein, einer volkstümlichen Gedenkstätte im alten Herzen der Stadt. Hierhin wenden sich die Menschen mit ihren Sorgen, Nöten - und Sünden. Denn "El Tiradito" erinnert an das tragische Ende einer verbotenen Liebe in den 1870ern. Für Dean Owens ist sein neues Album "El Tiradito" nach "The Sinner’s Shrine" (2022) und "The Desert Trilogy" (2021) schon das dritte Mal, dass er sich dieser Geschichte widmet. Für den optimal sehnsüchtigen Wild West- und Mariachi-Sound hat er sich die aus Tucson stammende Band Calexico dazu geholt. Ein Neo-Western für die Ohren!

Hebräische Jazzgrooves mit Noga Ritter

Was für eine aufregende Neuentdeckung! Groß geworden vor dem Hintergrund der florierenden Londoner New Jazz-Szene, betritt mit Noga Ritter eine fesselnde neue Künstlerin die internationale Bühne. Soeben ist ihr Debüt-Album "Ima" erschienen - ein transglobales Statement. "Ima" bedeutet "Mutter" auf Hebräisch, und das Album ist ein Tribut an die starken Frauen in Noga Ritters Leben. Ihre Songs mäandern durch eine Vielzahl von Sounds und Stilen: Man hört jüdische Melodien, Afrobeat und Gnawa-Grooves, Jazz, Koramusik und senegalesische Trommeln, gepaart mit Storytelling in bester Singer/Songwriter-Manier.

Milk Carton Kids: Harmonie aus der Milchtüte

Benannt hat sich das US-Folk-Duo nach den Fotos vermisster Kinder, die in Amerika früher auf Milchtüten gedruckt wurden. "Kids" sind der 41jährige Kenneth Pattengale und der 43jährige Joey Ryan aber schon länger nicht mehr - dafür wächst von Jahr zu Jahr ihre harmonische Intimität. Oft werden sie ja mit Simon & Garfunkel verglichen - und tatsächlich haben sie sich an der US-Folk-Tradition geschult. Schon ihr Debüt vor zehn Jahren brachte den Milk Carton Kids ihre erste (von drei) Grammy-Nominierungen ein.

Beste Lüge oder doch lieber Frida?

Ob Sie sich nun für die "Beste Lüge" oder doch lieber für "Frida" entscheiden ist unerheblich, denn hier an der Hörbar können Sie beides haben. Ersteres ist von der Liedermacherin Anna Depenbusch aus ihrem aktuellen Album "Echtzeit". Und die Geschichte von Frida erzählt uns der französische Musiker Sanseverino. Er greift ein Chanson von Jacques Brel auf, in dem es um besagte junge Dame geht. Sanseverino sellt sich die Frage, ob sie wirklich existiert hat? Und das sind nur zwei der vielen Musikstücke, die an der Hörbar auf Sie warten - frei nach dem Motto "Musik grenzenlos".

Fabeln über das Wasser

In der kamerunesischen Sprache Baasa bedeutet "Madibá": Wasser. Der Singer-Songwriter Blick Bassy widmet sich in seinem neuen Album dem Thema, indem er seinen Zuhörern zehn einzelne Fabeln davon singt. Er schlüpft in Rollen, wie denen eines alten Mannes, der seinem Enkel davon erzählt, dass die Menschen den Regen getötet haben und der deshalb nicht mehr bis hinters Haus kommt. Oder er erzählt von einer Katze, die einen Elefanten bittet, die Straße zu blockieren, damit die Menschen die Quelle nicht mehr leerpumpen können.

Last exit paradise

Er sagt von sich selbst, er käme aus dem "Rhein-Main-Delta", um gleich einmal klarzustellen, welche Bedeutung der Blues in seinem Leben hat und um eine Parallele zum Ursprung des Blues in den USA ziehen zu können. Biber Herrmann hat auch harte körperliche Arbeit akzeptiert, um sich den Lebenstraum vom Berufsmusiker zu ermöglichen. Er hat in den Weinbergen seiner Heimat, im Rheingau, gearbeitet. Inzwischen ist er einer der anerkannt besten Folk- und Bluesmusiker des Landes geworden. Er singt, er spielt und schreibt seine Songs selbst.

"Puff the magic dragon"-Komponist Peter Yarrow ist 85

Peter, Paul and Mary waren eine der ersten "Supergroups" der Folkmusik, die durch einen Musikmanager nach bestimmten Kriterien zusammengesteckt wurden. Eine "große Blonde" sollte es sein, ein etwas "komischer Typ" und ein "gutaussehender Kerl". Mary Travers, Noel "Paul" Stookey und Peter Yarrow waren genau die Richtigen dafür. Am 31. Mai wurde Peter Yarrow 85 Jahre alt! Aus seiner Feder stammen einige der Hits des Trios, allem voran den Song "Puff, the magic dragon", der 1963 erschien. Yarrow ist Sohn jüdischer Einwanderer aus der Ukraine, die den Familiennamen "Yaroshevitz" in den USA zu "Yarrow" änderten. Seit 1969 ist er mit Mary Beth McCarthy verheiratet, der Nichte des Präsidentschaftskandidaten Eugene McCarthy. Peter Yarrow zählt bis heute zu einem der wichtigsten Folkmusiker der Vereinigten Staaten und ist in der Hall of Fame angekommen.

Phosphène & die Musikerin Fredda

Phosphène sind in ihrer eigentlichen Bedeutung Lichtwahrnehmungen, die nicht durch Licht, sondern durch andere Reize auf das Auge treffen. Im Falle der französischen Musikerin Fredda geht es wohl aber darum, ein anderes Phänomen in ihrer Musik zu beschreiben. Eine Abwandlung zum bisherigen, die durch das Hinzufügen einer neuen Band passiert ist. Nach einem Konzert in Paris bot ihr der Musiker Matt Low seine Band als musikalischen Partner an. Er hatte in ihrem Vorprogramm gespielt und hatte an der Idee Gefallen gefunden. Fredda auch. Aus einer Session wurde ein Studiobesuch und dann ein ganzes Album, zu dem Fredda immer morgens und abends an ihren Texten feilte, um sie passend zu den Songs der Band zu bearbeiten. Das Ergebnis ist "Phosphène", ein Nouvelle-Chanson-Album mit einer Fredda, die man so kennen könnte, die aber dank einer jungen Band anders klingt.

I can hear the light – die Hörbar an Pfingsten (Teil 1)

Licht und Dunkel, Tag und Nacht, ganz besonders auch die unzähligen Schattierungen dazwischen haben Künstlerinnen und Künstler überall und immer schon inspiriert, natürlich auch in der Musik. Wir schauen an der Hörbar im bewährten "Musik grenzenlos"-Mix, was dabei so alles entstanden ist. Von Afro-Folksänger Lokua Kanza, der sich vor allem die Sonne im Herzen wünscht ("On veut du soleil"), über die "Wandernden Schatten" ("Wandering Shadows") des japanischen Pianisten Fumio Yasuda bis zum sehnsuchtsvollen Gesang im Licht des Mondes ("Luz de Luna") mit der Mallorquinerin Concha Buika ist da so einiges dabei für alle, die sich gerne von Musik ganz unterschiedlicher Art und Herkunft inspirieren, im besten Fall sogar erleuchten lassen…

I can hear the light – die Hörbar an Pfingsten (Teil 2)

Licht und Dunkel, Tag und Nacht, ganz besonders auch die unzähligen Schattierungen dazwischen haben Künstlerinnen und Künstler überall und immer schon inspiriert, natürlich auch in der Musik. Wir schauen an der Hörbar im bewährten "Musik grenzenlos"-Mix, was dabei so alles entstanden ist. Von Sonnenanbetern wie Polkageist ("Sonne") oder Mélinée ("Soleil") über musikalische Schattenwelten von Ibrahim Maalouf ("Shadows") bzw. Didier Malherbe ("Dark Shadows") bis hin zu in das Land der Mitternachtssonne ("Land of the midnight sun") ist da so einiges dabei für alle, die sich gerne von Musik ganz unterschiedlicher Art und Herkunft inspirieren, im besten Fall sogar erleuchten lassen…

I can hear the light – die Hörbar an Pfingsten (Teil 3)

Licht und Dunkel, Tag und Nacht, ganz besonders auch die unzähligen Schattierungen dazwischen haben Künstlerinnen und Künstler überall und immer schon inspiriert - natürlich auch in der Musik. Wir schauen an der Hörbar im bewährten "Musik grenzenlos"-Mix, was dabei so alles entstanden ist. Von Erna Rot, die sich mit Manfred Krugs Worten "Auf der Sonnenseite" des Lebens wähnt, über die feinen Nuancen des nordischen Lichtes bei der Geigerin Mari Samuelsen bis hin zu einem Lichtermeer ("Mare di luce") bei Raphael Gualazzi ist da so einiges dabei für alle, die sich gerne von Musik ganz unterschiedlicher Art und Herkunft inspirieren, im besten Fall sogar erleuchten lassen…

Eliades Ochoa: Kubas "Man in Black" & mehr Musik grenzenlos

1998 kam der Buena Vista Social Club mit genial-mitreißender Musik und einem Grammy weltweit zu Ruhm. Neben den Club-Legenden wie Compay Segundo und Ibrahim Ferrer war Eliades Ochoa mit damals 51 Jahren noch eher der Jungspund. Mittlerweile ist er selbst eine Ikone. Er hat eher spät als Songwriter in eigener Sache begonnen, aber jetzt, findet Eliades Ochoa, hat er endlich selber genug Geschichten zu erzählen. Mit seinem neuen Album "Guajiro" demonstriert Ochoa, der auch gern die kubanische Antwort auf Johnny Cash genannt wird, seinen eigenen Stil und Sound. Dabei zieht er Kraft aus den Wurzeln der kubanischen Tradition, lässt sich aber auch von Mitspielenden aus anderen musikalischen Welten inspirieren. Auf "Guajiro" sind das etwa die Chicagoer Indie-Musikerin Joan Wasser (alias Joan As Police Woman), der panamaische Salsa-König Rubén Blades und Charlie Musselwhite, der Mundharmonika-Virtuose vom Mississippi. Außerdem an der Hörbar: Ane Brun aus Norwegen, Natalie Merchant aus den USA, das Quartett Cicinatela um die georgische Sängerin Natalia Vanishvili, Lucas Santtana aus Brasilien und viele andere mehr.

Frigg: vier Geigen für ein Halleluja & mehr Musik grenzenlos

African Global Pop mit Fatoumata Diawara & mehr Musik grenzenlos

Traditionelle malische Rhythmen, eklektische synthetische Klänge und zahlreiche Gäste machen "London Ko" - das dritte Album der charismatischen Sängerin - zum Ereignis. Immer mutiger verschmilzt Fatoumata Diawara Afro-Pop, Afro-Folk und Afro-Futurismus. Aber bei allem Hang zur Avantgarde verliert die zweifach Grammy-Nominierte nicht aus dem Blick, für wen sie sich seit jeher einsetzt: für die Frauen, die jungen Mädchen, die in vielen Ländern Afrikas noch von traditionellen Rollen kleingehalten werden.

Party machen mit Les Yeux D’la Tête & mehr Musik grenzenlos

Zum 15jährigen Bandjubiläum gibt’s ein energiegeladenes Livealbum mit dem feurigen Mix aus Sinti Swing, Chanson und Balkanbeats, den die Sechs in über 800 Konzerten perfektioniert haben. "Paris Berlin" - was man als Anspielung auf den Wim Wenders-Film "Paris Texas" lesen könnte, verweist hier einfach auf die Hauptstädte, in denen dieses Livealbum aufgenommen wurde. Nach der Corona-Zwangspause konnten Les Yeux D’la Tête letztes Jahr endlich wieder auf Tour gehen - und die Konzerte an ihren beiden Lieblingsorten wurden große Wiedersehensfeste. Aus den Mitschnitten hat das Sextett nun diese Live-Kompilation destilliert. Für gute Laune ist gesorgt!

Graham Nash – die Woodstock-Legende im Jetzt & mehr Musik grenzenlos

"Ich wollte die Leute wissen lassen, was jetzt gerade bei mir los ist. Darum heißt das Album ‚Now‘", erklärt Graham Nash. Aber der 81jährige Songwriter, der mit den Hollies und Crosby, Stills und zeitweise auch Young berühmt geworden ist, wäre keine Ikone der Gegenkultur, wenn er sich auf seinem siebten Soloalbum den politischen Kommentar verkneifen würde. Mal himmlisch harmonisch wie in den besten Zeiten von CSN&Y, mal erdig rockend beobachtet und beschreibt der Nordengländer auf "Now" unsere Gegenwart. Nash thematisiert die Fake News und Lügen, die uns spalten, er schaut auf seine vormaligen Rock-Kollegen und die Folgen ihrer Egomanie, thematisiert aber auch die Liebe und das kleine Alltagsglück. Trotz aller Herausforderungen, sagt er, sei er Optimist geblieben: "Ich bin hoffnungsvoll. Aber ich finde, wir müssen aufwachen und einstehen für das, was uns wichtig ist. Für unsere Liebsten, und für die Demokratie."

Auf Klangreise mit Musik grenzenlos an der Hörbar

…heute u.a. mit: "Conto Contigo", dem Solodebüt von Oquestrada-Sängerin Marta Miranda. Klezmerkammerweltmusik von Firasso, einem Klassiker von Al Jarreau, einer großartigen Kooperation von Natacha Atlas mit Ibrahim Maalouf, Anoushka Shankar im Duett mit ihrer Halbschwester Norah Jones und Musik vom kanadischen Songschreiber Owen Pallett.

Auf Schatzsuche mit Rickie Lee Jones & mehr Musik grenzenlos

Früher oder später kommt fast jede(r) mal vorbei beim fast schon sprichwörtlichen "Great American Songbook", den Evergreens des Jazz aus der goldenen Ära zwischen den 1930er und 50er Jahren. Jetzt also auch Rickie Lee Jones. Die mittlerweile 68-Jährige hat immer schon mal mit dem Jazz geflirtet. Ermutigt durch Russ Titelman, ihren Produzenten aus frühen Erfolgstagen, widmet sie jetzt ein ganzes Album Klassikern wie "On the sunny side of the street", "They can't take that away from me" oder dem Kurt Weill’s "September Song". Ihre Stimme bleibt dabei unverwechselbar knarzig und näselnd, ihr Ausdruck wirkt noch gereifter als in den frühen Jahren, als sie mit Songs wie "Chuck E.’s in Love" ein Millionenpublikum faszinierte.

Der Geschichtenerzähler: Gitarrist Dominic Miller & mehr Musik grenzenlos

Als Gitarrist von Sting ist er weltweit bekannt geworden. Mittlerweile ist Dominic Miller selbst ein erfolgreicher Bandleader und fügt jetzt mit seinem neuen Album "Vagabond" seiner Solo-Diskographie ein neues Kapitel hinzu. Dazu hat er ein hochkarätiges Quartett in seiner Wahlheimat Südfrankreich versammelt: Ziv Ravitz am Schlagzeug, Nicolas Fiszman am Bass und Jacob Karlzon am Klavier haben von Miller alle Freiheiten bekommen, ihre Qualitäten in das "Vagabond"-Projekt einzubringen. Entstanden ist ein Werk, das einmal mehr Dominic Millers Ruf als "großartigen, gelassenen Geschichtenerzähler" (Peter Ruedi in der Schweizer Weltwoche) unterstreicht.

Sunset Balcony & mehr grenzenlose Musik

"Diese junge Frau braucht sich um ihre Karriere nicht zu sorgen...." soll Quincy Jones über Laura gesagt haben, als sich die beiden bei den Stuttgarter JazzOpen auf der Bühne begegneten. 2017 war das, als Sängerin Laura Kipp aus Reutlingen damals noch Jazz-Studentin an der Stuttgarter Musikhochschule und Mitglied im Bundesjugendjazzorchester war. Fünf Jahre sind seitdem vergangen und Quincy Jones' Prophezeihung scheint konkret zu werden. "Sunset Balcony" heißt Lauras mittlerweile zweites Album mit ausdrucksstarkem VocalJazz - ein Hinhörer!

Ian Lasserre – welcome back

Geschmeidig, zart, lebensbejahend - seine zweijährige Selbstfindungsphase hat sich gelohnt: Ian Lasserre ist wieder da, Sänger, Gitarrist, Komponist aus Sao Paulo. "Meu Único Medo É Primavera" heißt sein aktuelles Album, bei dem er zeitgenössischen Jazz und Música Popular Brasileira geschmackvoll zusammenbringt. Kostprobe gefällig? Gibt's bei uns an der Hörbar.

Doppelfinger, Luah und Lukasheva

Auch am Samstag serviert die Hörbar einen anregend anderen Mix mit Musik aus aller Welt und quer durch die verschiedenen Genres. Heute u.a. mit dabei: der österreichische Singer/Songwriter Clemens Bäre alias doppelfinger mit seinem Erstlingsalbum "by design". Außerdem: das rein weibliche Vokaltrio LUAH aus Köln, das rein männliche Quartett Bukahara von ebenda und - aller guten Dinge sind drei - die Jazzsängerin und Pianistin Tamara Lukasheva, die aus der Ukraine stammt, aber seit ein paar Jahren ebenfalls in der Domstadt lebt.

Was wirklich zählt: Philip Bradatsch

"Wie sich das wohl anfühlt, wenn man sich auflöst, wie eine Tablette in sprudelndem Wasser? In der Welt einfach zergeht?" Wenn jemand das weiß und dieses Gefühl vermitteln kann, dann ist es Philip Bradatsch. Sein neues, selbstbetiteltes Album ist gleichzeitig Rückschau, Innenschau und die Frage, was da noch kommen mag. Der Mann aus Kaufbeuren mit Wahlheimat in München ist vielleicht nicht der Richtige für den nächsten fluffigen Pophit, aber definitiv ein Songschreiber, dem man zuhören sollte. Einer, der aus seiner Zerbrechlichkeit keinen Hehl macht und trotzdem nie aufgibt. Der unbeirrt und unermüdlich auf das Acht gibt, was wirklich zählt.

Alles wird gut mit den GoGo Pinguinen

Klavier, Bass, Schlagzeug - GoGo Penguin aus Manchester treten in der klassischen Besetzung eines Klavierjazztrios an. Damit enden aber auch schon die Selbstverständlichkeiten. Denn der Sound von Chris Illingworth, Nick Blacka und ihrem neuen Drummer Jon Scott sprengt die Genregrenzen mit Wucht: Frickelige Drum Beats, TripHop und Technoanleihen mischen sich hier unter eingängige Melodien, Elektronik Sounds mit dem satten Klang eines großen Flügels. GoGo Penguin machen Jazz für Leute, die (eigentlich) keinen Jazz mögen, auch auf ihrem neuen Album "Everything Is Going To Be OK".

Wurzeln & Flügel: Miriam Hanika

Wer fliegen will, muss Wurzeln haben. Was auf den ersten Blick paradox erscheinen mag, hat doch seinen tieferen Sinn. Nur, wenn ich ausreichend geerdet bin, wenn ich eine Heimat, einen festen Stand habe, kann ich im Leben auch erfolgreich zum Flug ansetzen. Die Liedermacherin Miriam Hanika macht u.a. das zum Thema auf ihrem neuen Album "Wurzeln & Flügel". Dass zu ihren eigenen Wurzeln zum Beispiel ein Oboen-Studium gehört und ihre musikalische Heimat das "Sturm & Klang"-Label von Konstantin Wecker ist, gibt ihr eine stabile Basis, um in ihren Liedern zum Flug anzusetzen. Poetisch, manchmal auch philosophisch packt sie durchaus heikle Fragen unseres Daseins an, bleibt dabei aber immer positiv und lebensbejahend.

Gypsy Swing zweier Seelenverwandter

Nicht weniger als dreizehn Jahre hat es gedauert, bis der Gitarrist Joscho Stephan und Geiger Costel Nitescu (Paris) nach ihrer ersten Begegnung und der gegenseitig beteuerten Absicht, "unbedingt mal was miteinander machen" zu wollen, tatsächlich zusammenkamen. Aber wie es oft so ist: dann ging plötzlich alles sehr schnell. Ein paar Konzerte in Deutschland, der Entschluss eine gemeinsame CD aufzunehmen und nach nur anderthalb Tagen im Studio waren die dreizehn Nummern für das neue Album im Kasten: "Four of a kind" ist der logische Titel für dieses Aufeinandertreffen lauter Seelenverwandter des Gypsy Swing in der Tradition Django Reinhardts.

Am Feuer mit Hazmat Modine

Zündet Freudenfeuer an! Hazmat Modine sind zurück. Die Band, die wie kaum eine andere ihre Kraft aus den leuchtenden Augen ihres Publikums, dem Schweiß ihrer Bühnenperformance, und der beglückenden Energie eines gemeinsam erlebten Konzertes geschöpft hatte, traut sich nach lähmenden Jahren der Pandemie wieder zurück ins Rampenlicht...

Musik grenzenlos - serviert als prickelnder Cocktail

Mit Folk-Pop aus Italien von Ilaria Graziano und Francesco Forni, Chanson mit Vincent Delerm, Klängen aus Thrakien mit Atanas Valtchev oder Afro-Fusion aus Sambia mit Yvonne Mwale. Das und mehr Musik grenzenlos im prickelnden Cocktail serviert an der Hörbar in hr2-kultur.

Eva Beyers Haltungsfrage

Irgendwo zwischen klassischer Liedermacher-Musik und Deutschpop - bewegt sie sich, alles eine "Haltungsfrage", wie so vieles im Leben. Liedermacherin Eva Beyer ist wieder da - ungeschminkt und berührend, mit neuem Album. Außerdem an der Hörbar: Oquestrada, Wendo Kolosoy oder auch die Puppini Sisters…

Zuhause im Kölner Jazzquartett Masaa

"Beit" heißt das neue Album der Band Masaa, und das bedeutet im Arabischen soviel wie "Heim" oder "Haus". "Die Heimat ist kein besonderer Ort oder Platz. Es ist etwas, das vor allem zwischenmenschlich entsteht und auf Orte und Plätze übertragen wird" sagt Sänger Rabih Lahoud dazu. Seine musikalische Heimat hat er ganz klar im Kölner Jazzquartett Masaa gefunden. Wir hören rein ins Album! Außerdem mixen wir an der Hörbar natürlich wieder einen Cocktail mit Zutaten aus aller Welt.

James Brown - Godfather of Soul & mehr Musik grenzenlos

Er spielte Klavier, Orgel, Gitarre und Schlagzeug, trat aber fast ausschließlich als Sänger und Tänzer auf. Und natürlich war er Bandleader und Musikproduzent - der Godfather of Soul, Mr. FeelGood: James Brown! Heute wäre er 90 Jahre alt geworden - darauf stoßen wir an - an der Hörbar. Mit von der Partie sind außerdem Natacha Atlas, die ungarische Band Meszecsinka, die Swing Kabarett Revue oder auch Anoushka Shankar an ihrer Sitar.

VickyKristinaBarcelonaBand: Yesterday is here & mehr Musik grenzenlos

… heute mit drei verdammt charmanten Musikerinnen aus New York City. VickyKristinaBarcelona nennen sie sich, haben mit der katalanischen Hauptstadt nix zu tun und sammeln mit Vorliebe alles, was irgendwie Klänge von sich gibt. Ach ja: Und singen können sie auch…Tom Waits zu covern ist ein gewagtes Unternehmen. Diese Drei haben genau den passenden Mix gefunden aus Fantasie, aus Charme und Bohème, um den richtigen Ton zu treffen. Auf ihre ganz eigene Weise! An der Hörbar gibt’s einen Vorgeschmack aus ihrem Album "Yesterday is here".

Der beste Mann überhaupt & mehr Musik grenzenlos

Tony Bennett denkt in seinem Song "The best man" zu sein. Aber leider wird er sehr bald feststellen müssen, dass er von der Nummer 1 zur Nummer 2 degradiert wird. Und so findet er sich als Trauzeuge seines besten Freundes wieder und hat SIE leider verloren. So starten wir in diese Ausgabe der Hörbar bevor Anna Depenbusch von einem Astronauten fasziniert in den Himmel starrt - aber, das sei schon vorweggenommen: er ist dort ziemlich einsam. Cyndi Laupers Stück "Time after time" in einer Coverversion von Rebekka Bakken zeigt uns erneut, was für ein schönes Stück Lauper da vor nun 40 Jahren geschrieben hat.

Musikalische Ekstase & mehr Musik grenzenlos

Der marokkanische Musiker Driss El Maloumi veröffentlicht ein neues Album: "Aswat". Die Besetzung dafür ist ein Trio mit zwei Percussionsinstrumenten und seiner Oud - teilweise auch mit Gesangspassagen von Karima El Maloumi. Die Musiker sind gemeinsam auf die Suche nach dem "tarab" gegangen - der musikalischen Ekstase. Dabei bleibt die Musik in traditionell arabisch geprägten Musikstil und vermittelt in der Tat viel Spielfreude. Durch die Besetzung ist sie extrem transparent und zugleich fein arrangiert.

Gegenseitige Inspiration & mehr Musik grenzenlos

Der österreichische Akkordeonist Klaus Paier und der deutsche Kontrabassist Florian Dohrmann kennen sich aus der Zusammenarbeit mit dem "David Orlowsky Trio". Paier war dort als Gastmusiker zu hören, Dorhmann Gründungsmitglied. Nachdem sich das Trio um den deutschen Klarinettisten David Orlowsky 2019 mit einer letzten Tour verabschiedete, entstand Platz für etwas Neues: ein Duo mit Akkordeon und Kontrabass. Nun legen die beiden mit "Inspired Rendezvous" ein erstes Album vor. Klaus Paier spielt darauf nicht nur Akkordeon sondern auch Bandoneon, jenes Instrument, das so eng mit dem Tango verknüpft ist. Ein Klang, der diesem Duo gut steht. Es gibt viel Platz für Improvisation und schöne Arrangements - teils zu Eigenkompositionen der beiden Musiker, aber sie spielen auch bekannte Standards wie "Caravan" von Duke Ellington.

Tödliche Liebe & mehr Musik grenzenlos

Žarko Jovašević ist Wahlberliner. Vor einigen Jahren ist er dorthin gezogen und war vom ersten Moment an begeistert von der kreativen und internationalen Musikszene dort. Žarko stammt aus Serbien und ist eng mit der Musiktradition seines Landes aufgewachsen. Angekommen in Berlin hat er sich eine Band gesucht und hat mit ihr an seinem Balkansound gearbeitet. Sein neuestes Album trägt den Titel "L´Amour Fatal" (tödliche Liebe) und besteht aus zwölf Stücken, die viel mit Liebe und Leidenschaft zu tun haben. Musikalisch gibt es in der Band einige klangliche Besonderheiten zu entdecken, denn in Mr. Žarkos Band sind neben den typischen Balkanbläsern, wie Tenor- und Flügelhörnern, Tuba und Trompeten, auch eine Marimba, eine Mundharmonika und eine Baritongitarre zu hören. "Musik grenzenlos", wie immer an der Hörbar.

Gedeihen und Florieren & mehr Musik grenzenlos

Jean-Philippe Riopy alias RIOPY ist ein französischer Musiker. In seiner Kindheit ist das Klavier das Einzige, was ihm Halt bietet. Er nutzt es und gibt alles dafür, als Musiker und Komponist Erfolg zu haben. Mit gerade einmal 18 Jahren verlässt er seine Heimat und geht auf Reisen. Er hat das Glück, die richtigen Menschen zu treffen, unter anderem Chris Martin, den Frontman der Band Coldplay. Der schenkt ihm ein Klavier. Riopy lässt sich in London nieder und fängt an für Filme Musik zu komponieren. Nach zehn Jahren auf Reisen kehrt er zurück nach Frankreich. Er kann auf erste Erfolge zurückblicken - seine ersten Alben 2018/19 werden positiv angenommen. Seinen Durchbruch hat er aber erst im letzten Jahr, als er mit seinem Album "BLISS" drei aufeinanderfolgende Wochen auf Platz 1 der Billboard Classical Charts in den USA landet. Er geht auf Tour und erntet einen Erfolg nach dem anderen. Nun ist sein neuestes Werk "THRIVE" (zu deutsch: gedeihen, florieren) erschienen. Neben einigen Solostücken am Klavier ist RIOPY auch mit einem 18-köpfigen Streicherensemble zu hören. Er präsentiert neue Kompositionen und Neubearbeitungen von Werken berühmter Komponisten wie Chopin, Pachelbel, Satie, Debussy, Brahms, Beethoven und Fauré.

Morgens um vier & mehr Musik grenzenlos

Da läuft die Hörbar noch nicht - zumindest, wenn Sie sie live im Radio und nicht als Podcast hören möchten. Aber um diese Zeit spielen viele der Geschichten auf dem neuen Album von Element of Crime. Mit ihrem inzwischen 15. Studioalbum melden sich die Musiker um Sänger, Texter und Autor Sven Regener zurück. Ein kritischer Blick auf die Zeit ist bei Element of Crime immer wichtig. Lösungen für all die Probleme gibt es nicht, aber sehr schöne Lieder. Teils humorvoll, gerne melancholisch, aber immer mit Witz. Und ist es nicht so, dass morgens um vier alles etwas unbeschwerter wirken kann? An der Hörbar lassen wir Sie "reinhören".

Zusammen geht alles besser: Musik-Kollaborationen grenzenlos

Natürlich kann man auch alleine tolle Musik machen. Aber wie bei so vielen Dingen im Leben gilt auch in der grenzenlosen Musik: Zu mehreren macht’s mehr Spaß. Zum Beispiel als Duett, das sich neckt (wie Ella Fitzgerald und Louis Armstrong), im Dreier (mit Stan Getz, Astrud & João Gilberto) oder als Solistin mit Kammerpop-Ensemble drum herum (wie Emiliana Torrini und das Colorist Orchestra). Sei‘s als Gipfeltreffen der Bluesmen (wie bei Eric Bibb & Habib Koité, bzw. Taj Mahal & Keb’Mo), als Länder-übergreifendes Jazzmeeting (Sublime aus Frankreich und Trompeter Jun Miyake aus Japan) oder in Form einer seltsam zerknautscht klingenden Männerfreundschaft (Element of Crime und der Isolation Berlin-Sänger Tobias Bamborschke) - heute feiern wir an der Hörbar die gemeinsamen Kisten.

Haste Töne? Poetry Slam mit Soundscapes & mehr Musik grenzenlos

Wörter sind die Spielwiese von Felix Römer. Der 43jährige Hesse hat sich mit emotionaler, kontrastreicher Lyrik und Prosa in die Oberliga der Poetry Slammer gesprochen. Seine Gedichte perlen scheinbar direkt, unbefangen, ungefiltert aus ihm heraus und sind natürlich - Felix Römer ist nicht umsonst Schauspieler - fein auf ihre Wirkung hin abgeschmeckt. Aber was macht so jemand, wenn er, wie die Kunstszene insgesamt während der elenden Zeit der Pandemie, nicht auf die Bühne kann? Römer entschied sich, seine Gedichte und Gedanken zu vertonen. Zusammen mit dem Weimarer Musiker Martin Bosch und dessen Jazzband Nachtfarben wurden aus den drängenden Texten so etwas wie… nein, nicht "Songs", denn Römer singt nicht. Eher schon: Klangbilder. Text und Klang umspielen einander, fordern sich gegenseitig heraus, gleiten zusammen dahin.

Shannon Lay – die Künstlerin als Fangirl & mehr Musik grenzenlos

"Wenn ich für jede Minute, die ich Elliott Smith gehört habe, fünf US-Cent bekäme, wäre ich eine sehr reiche Frau!" - sagt die amerikanische Songwriterin Shannon Lay. Die 32jährige mit den flammend roten Haaren aus dem kalifornischen Redondo Beach ist mit Folk und Punk sozialisiert, hat sich auf ihren letzten Veröffentlichungen aber immer weiter Richtung reduziertes, intimes Songwriting entwickelt. Auf ihrem neuen Album "Covers Vol. 1" erklärt sie ihre Liebe zu Kollegen und Kolleginnen wie Smith, Nick Drake, Vashti Bunyan, Sibylle Baier, Arthur Russell und den großen Velvet Underground, deren Songs sie ganz puristisch umsetzt. "Ich liebe Coverversionen", jubelt Shannon. "Es ist mir eine solche Freude, dass ich meinen Blick auf Songs, die ich bewundere, teilen und diese erstaunlichen Künstlerinnen und Künstler vielleicht noch etwas bekannter machen kann!" Weitere "Volumes" mit "Shannon-isierten" Covers sollen folgen - an der Hörbar steht nun erst mal Teil 1 im Fokus.

hr | 2022 | Podcast wochentäglich
Eine Produktion von hr2 Kultur für den Hessischer Rundfunk

Singer-Songwriter

Von Herzschmerz bis Weltschmerz: Die Klänge von Singer-Songwriter berühren. Hier gibt's Konzerte zum Mitfühlen und Dokus zum Besserverstehen.

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