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Die hr2-Hörbar: Musik grenzenlos

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Die hr2-Hörbar – Musik grenzenlos

Musik grenzenlos und global – Chanson, Folk, Jazz, Klassik oder Filmmusik – hier ist alles möglich.

Auf der Veranda mit Taj Mahal und Keb' Mo'

Heute mit gleich zwei Legenden: dem mittlerweile 83-jährigen Bluesman Henry St. Clair Fredericks, besser bekannt als Taj Mahal – und dem 73-jährigen Kevin Moore, alias Keb' Mo'. 2017 haben die Zwei schon mal gemeinsame Sache gemacht, jetzt geht's weiter! Taj Mahal und Keb' Mo' sind Elder Statesmen des Blues. "Jeder von ihnen" – so schreibt das Fachblatt Billboard – ist "ein Aushängeschild in der genreübergreifenden Welt des Folk, Blues, Soul und Americana". Aber dazu sagt Taj: "Wenn man den afrikanischen Einfluss aus der westlichen Musik der letzten 500 Jahre herausnimmt, bleibt fast nichts übrig." Diese Überlegung ist wichtig. Sie prägt auch das neue Album "Room on the Porch" ("es ist noch Platz auf der Veranda") mit der Message: Musik verbindet, Musik ist inklusiv, hier mischen sich alle Farben. Klingt bei den Großmeistern wie ein lässiger Jam an einem Sommerabend.

Miriam Hanika: SingerSongwriterin mit Oboe

Auf ihrem neuen fünften Album "*innenleben" schwimmt sich die Sängerin, Oboistin und Dichterin frei und macht ganz ihr eigenes Ding – mit einem klaren, warmen, detailverliebten Sound und Liedern, die sich Zeit nehmen. Stark besonders bei den leisen Tönen!

Die grenzenlose Musikreise (Teil 3)

Uns zieht es in die Ferne an diesem Pfingstwochenende. Auch musikalisch. Sängerin Meschiya Lake hat das Leben "on the road" in einem Wanderzirkus kennen- und lieben gelernt – auch wenn es unterwegs manchmal einsam werden kann ("The lonesome road").

Den Kongolesen Lokua Kanza treibt die Lust auf Abenteuer in die Welt hinaus ("Envie d'aventure"). Die Bayern-Combo LaBrassBanda zieht es vom Chiemsee direkt auf die Autobahn, Bluesmusiker George Thorogood mit den Worten Bob Dylans "Down The Highway" und Rhiannon Giddens besingt in einem Songklassiker den "Wayfaring stranger".

Die grenzenlose Musikreise (Teil 2)

Uns zieht es in die Ferne an diesem Pfingstwochenende. Auch musikalisch. Erik Manouz führt die "Karawane nach Irgendwo" an. Natacha Atlas und Erik Truffaz träumen vom Reisen genauso wie der legendäre Papa Wemba, der als "König der kongolesischen Rumba" in die Geschichtsbücher eingegangen ist.

Das Ensemble Quadro Nuevo erzählt von einem swingenden Vagabunden, während Singer/Songwriter Mike Rosenberg alias Passenger das Umherziehen quasi schon im Namen trägt und von einer schicksalhaften Fahrt nach New York singt ("Riding to New York").

Auch bei der Gruppe Bukahara spielt die Figur des Vagabunden eine wichtige Rolle. Helmut Eisel geht mit seiner Gruppe JEM lieber auf eine "Zeitreise" und Tom Waits ist das "on the road"-Sein bereits in die Stimme eingeschrieben ("Face to the Highway").

Die grenzenlose Musikreise (Teil 1)

Uns zieht es in die Ferne an diesem Pfingstwochenende. Auch musikalisch. Die Reiselust ist ausgebrochen, etwa bei der französischen Combo Les Ogres de Barback: Die vier Geschwister erzählen uns, wie sie zu Reisenden geworden sind ("Comment je suis devenu voyageur").

Jazz-Acapella mit Estonian Voices

Das mehrfach prämierte Vokalensemble hat gerade sein drittes Album "Kallimale" rausgebracht, und darauf beweisen die Sechs, warum sie eins der "am originellsten klingenden europäischen Vokalensembles" gelten: durch Technik, Präzision und ganz viel Gefühl.

Der Sound des Sextetts ist elegant und spritzig, sie mischen kreative Jazzarrangements mit klassisch estnischen Folkwendungen, und sie klingen so verspielt wie exakt. Ihre drei Alben "Ole Hea" (2015), "Taat läks lolliks" (2018) und auch das neue "Kallimale" sind bei den estnischen Musikpreisen jeweils zum besten Jazz-Album gekürt worden.

Im Zentrum steht die Komponistin und Bandleaderin Kadri Voorand, die in der Gruppe den Alt singt. Kadri ist tief verwurzelt im estnischen Volksgesang, aber eben auch im Jazz, den sie in Tallinn und Stockholm studiert hat.

Neues von Karwendel

Mastermind von Karwendel ist der Hamburger Singer-Songwriter Sebastian Król. Der war anfangs noch mit dezent melancholischen Arrangements unterwegs, aber auf der neuen EP "Ein neues Leben" legen Karwendel ziemlich beherzt los, zwischen Folk und Kammerpop. Im Titelsong geht’s um die Überraschungen in den Routinen des Alltags, im Stück "In der Nacht" richten Król & Co. den Blick in den Nachthimmel und stellen die Fragen, die einem da so kommen… und in "Landkrank" adressieren sie die Ängste, die der Klimawandel und seine Auswirkungen in uns wach werden lassen.  Zur Instrumentierung aus Kontrabass, Percussions und Akustikgitarre liegt der Fokus auf mehrstimmigem Gesang. Erinnert an: Gisbert zu Knyphausen oder Niels Frevert, aber mit mehr "Schmackes"!

Afropäische Nomadensongs von Maemo

Eine Fülle von Farben und Gefühlen, mit einer berauschenden Leichtigkeit – so präsentiert sich die Wahlberliner Musikerin Malika Alaoui mit ihrer Band Maemo auf ihrem Debüt. Ein wirbelnder Tanz mit Sounds aus Nordafrika, Karibik und Balkan, Blues sowie Jazz. Malika ist als Tochter einer Schweizer Mutter und eines marokkanischen Vaters in der Schweiz geboren worden. Bevor sie Maemo gründete, war sie vier Jahre lang Leadsängerin der Show Alegría des Cirque du Soleil. Jede Menge Inspiration für Malikas "Afropean Nomadic Songs", wie sie ihren Stil nennt. Ihre drei Mitmusiker stammen aus Deutschland, respektive Palästina, aus Ungarn und Großbritannien, und bringen einen Container an Instrumenten mit: neben Gitarre, Glockenspiel, Cello, Flöte auch den Ratschkürbis "Guiro", die nordafrikanische Rahmentrommel "Bendir", oder die "Karbabas" – das sind die Trance-Metalklappern der Berber. Toll in Szene gesetzt auf Maemos gleichnamigem Debüt.

Neues Album "Redefine" von Alma Naidu

Die Jazzsängerin, Pianistin und Komponistin Alma Naidu aus München ist eine der gefragtesten Stimmen der jungen europäischen Jazzszene. Drei Jahren nach ihrem Debüt "Alma" gibt es nun ihr neues Album "Redefine", wieder ein Juwel mit hochkarätigen Gästen.

Schon mit zwei Jahren hat Alma Naidu unterm Konzertflügel gesessen – ihre erste musikalische Liebe gehörte dann aber doch den Liedern aus "König der Löwen", "Pocahontas" und der Popsängerin Shakira. Und später sogar: Metallica. Aber irgendwann hat sie der Jazz gepackt und in diesem Genre entwickelt sie gerade ihr eigenes Idiom.

Die Süddeutsche Zeitung hat Alma als "eine der vielversprechendsten Sängerinnen der deutschen Szene" bezeichnet, und das Magazin "Jazz thing" lobte ihre "zartelegische, wunderschön klare und absolut intonationssichere Stimme". Ihr zweites Album "Redefine" ist vor kurzem erschienen – darauf sind 13 neue Songs aus eigener Feder, und namhafte Gäste, wie Simon Oslender, Mark Lettieri, Lisa Wulff oder auch Nils Landgren.

Tuba-Trio-Magie von Daniel Herskedal

Die Tuba, das ist doch dieses gemütliche Humpa-Humpa-Dings, oder? Ein bisschen krachledern, ein bissel monoton? Weit gefehlt – beim Norweger Daniel Herskedal wird dieses tiefste aller Blechblasinstrumente zum virtuosen Träger von Melodien und Stimmungen.

Vor kurzem ist Herskedals fünftes Album im Trio-Lineup erschienen. "Movements of Air" heißt es, mit Herskedal an Tuba, Eyolf Dale am Klavier und Helge Andreas Norbakken am Schlagzeug und Perkussion. Zusammen betrachten sie diese "Luftbewegungen", die "Movements of Air" durchaus philosophisch: Da steckt der Atem des Lebens drin.

Mit seinen 43 Jahren gilt Herskedal schon jetzt als Meister seines Fachs. Er hat mit dem BBC Concert Orchestra gearbeitet, ist Stammgast bei den Norwegischen Grammys – und immer wieder definiert er neu, was im Tuba-Spiel alles möglich ist.

Weitere Highlights der Sendung sind die Songwriter Piers Faccini und Funny Van Dannen, die Bluegrass-Virtuosin Rhiannon Giddens, die bretonische Chansonnière Nolwenn Leroy und Kuba-Altmeister Eliades Ochoa.

Sophie Zelmani, MüllerMichalke, Radicanto

Grenzüberschreitende Musikerfahrungen möchte die Hörbar auch heute ermöglichen: in Kuba hören wir Bebo Moré, den Sohn des legendären Beny Moré; im süditalienischen Apulien treffen wir auf die Gruppe Radicanto, die das Erbe der großen Rosa Balistreri lebendig hält.

Gemeinsamer Atem: Naïssam Jalal

Ein Blasinstrument zu spielen, heißt, mit etwas so Intimem wie dem eigenen Atem aus seinem Inneren heraus einen schönen Klang zu schaffen.

Aufgewühlte Seelen: Dreiviertelblut

Volksmusik ganz ohne Folklore. Das verspricht die Formation Dreiviertelblut aus Oberbayern. Sänger Sebastian Horn (bekannt auch von der Band Bananafishbones) und Gerd Baumann (Gitarrist und Filmkomponist) haben sich schon vor einigen Jahren zusammengetan, um eine andere, neue Art von Volksmusik in Bayern zu etablieren, ganz ohne Trachten, bierselige Schunkeleien, süßliche Harmonien und erzkonservative Traditionen. Das Miteinander steht trotzdem im Zentrum ihrer Lieder, denn gerade, weil die Realität auf unserem Planeten immer deprimierender wird, ist es umso wichtiger, Trost und Geborgenheit bei Gleichgesinnten zu finden und in der Musik das Leben zu feiern. Dreiviertelblut tun das mit "Prost Ewigkeit", ihrem neuen und insgesamt fünften Studioalbum. "Ein musikalischer Begleiter für aufgewühlte Seelen in aufwühlenden Zeiten und eine Reise durch die Höhen und Tiefen des Menschseins", verspricht der Ankündigungstext. Und weiter: "Dreiviertelblut malt eine klangliche Vielfalt, die das Leben in all seinen Farben feiert".

Die walisische Latin-Party: Carwyn Ellis & Rio 18

Wenn es jemand drauf hat, NICHT so zu klingen wie seine Heimat, dann ist das Carwyn Ellis. Der Künstler aus Wales tanzt musikalisch auf ganz verschiedenen Hochzeiten, am liebsten aber zu Latin-Beats. Mit seinem Projekt Carwyn Ellis & Rio 18 hat er schon mehrfach Musik veröffentlicht, die mehr nach sonniger Brasil-Party klingt als nach dem wolkenverhangenen Einheitsgrau seiner walisischen Heimat. "Fontana Rosa" heißt das jüngste Resultat seiner Lateinamerika-Sehnsucht. Zusammen mit seinem Kollektiv Rio 18 widmet sich Ellis vor allem den lateinamerikanischen Klängen, die durch das kulturelle Spektrum der USA gefiltert worden sind: dem Chicano Soul-Sound Kaliforniens, Nuyorican Pop oder der Salsoul Disco. Die Produktion klingt auch deshalb schon so warm, weil sie in einem legendären Analogstudio in London aufgenommen wurde: den Toe Rag-Studios von Produzent Liam Watson, wo noch massive alte Bandmaschinen den Ton angeben.

Avant-Folk aus Australien: Jesse Monk & mehr Musik grenzenlos

Die keltische Göttin Mis soll sich, so will es die Legende, nach dem Tod ihres Vaters in ein wildes, ungezähmtes Wesen verwandelt haben. Ihre Gestalt wird gerne als Metapher verwendet für den Umgang mit Verlust und die Suche nach der eigenen Identität. Erfahrungen, die der – teils in Melbourne, teils in Berlin lebenden – Künstlerin Jesse Monk offenbar nicht fremd sind. Jedenfalls hat sie dem keltischen Mythos jetzt ein ganzes Konzeptalbum gewidmet: "Mis O' The Mountains" klingt teils avantgardistisch, teils archaisch. Auf ruhige, intime Folkmomente folgen manchmal ganz unvermittelt Passagen experimenteller Klangkunst. Jesse Monk mischt hypnotische Rhythmen mit schwebender Melancholie, entwirft surreale Traumbilder und erinnert in ihren besten Momenten an Künstler:innen wie Joni Mitchell oder Sam Amidon. Schon ihr Debütalbum "Continually Becoming" vor zwei Jahren hat aufhorchen lassen, jetzt sind wir gespannt auf den Nachfolger "Mis O’ The Mountains".

Thomas Naim spielt Hendrix – auf der akustischen Gitarre

Jimi Hendrix ist für viele Gitarrist*innen weltweit bis heute DIE Referenz, und das nicht nur in der Rockmusik. Auch wer eher vom Jazz kommt, wie der Franzose Thomas Naim, kann sich der besonderen Faszination dieses Voodoo-Priesters der E-Gitarre kaum entziehen. Jimi Hendrix‘ Stern leuchtete viel zu kurz, dafür aber umso heller, und die Strahlkraft seiner Musik ist bis heute ungebrochen. Thomas Naim, von verschiedenen Magazinen zu einem der aktuell besten drei Gitarristen Frankreichs gekürt, hat sich vor fünf Jahren schon einmal in Bandbesetzung den "Sounds of Jimi" (Albumtitel) genähert. Jetzt taucht er erneut in die Welt von Jimi Hendrix ein – diesmal aber Solo und ausschließlich mit Akustikgitarre. Ein spannendes Experiment mit hörenswertem Ausgang. Wir stellen "May This Be Love", das neue Album von Thomas Naim in dieser Hörbar vor.

Musik grenzenlos im prickelnden Cocktail

Mit Klangkunst aus Finnland, Jazz Manouche aus der italienischen Romagna, französischem Chanson, Klezmer aus Hamburg oder Afro-Pop aus dem Kongo.

Poetischer Freak-Folk

Neuerscheinung aus Wien mit dem wundersamen Namen: Alicia Edelweiss. Gerade noch in Ritterrüstung mit Engelsflügeln, dann schon wieder im aufgeplusterten rosa-grünen Tüll mit dicken Boots und Sternchen im Haar – oder im Geisha-Gewand mit golden angemalter Zunge. Man muss sie einfach gern haben, die österreichisch-britische Künstlerin mit ihrem poetischen Freak-Folk. FURIE hat sie ihr neues Album genannt, aus Österreich zu uns rübergeflattert! Außerdem: Oratniza aus Bulgarien, Né Ladeiras aus Portugal, das Al Mayadine Quartet aus dem Libanon oder auch Irisches mit Michael McGoldrick.

Real Men Cry: Jazzgesang der Gegenwart

Seine Songs heißen "Half past gon" oder "The Growing Stone", er liebt Lyrik und hat mit James Baldwin zusammengearbeitet, über 25 Alben gehen auf sein Konto und in diesem Jahr ist er 60 Jahre alt geworden: Der belgische Jazzsänger David Linx! Grund zu feiern und neue Wege zu beschreiten. Mit seinem neuen Album "Real Men Cry" beschenkt sich David Linx selbst: Wiedermal ein Album mit erstklassigen Musikern. Und mit Musik, die den Jazzgesang der Gegenwart feiert.

Hannah Köpf "Flowermind"

Warm und lyrisch – das ist die Stimme von Hannah Köpf. Mit ihrem neuen Album "Flowermind" wagt sich die Singer-Songwriterin aus Köln diesmal auf uramerikanisches Terrain vor. Folk, Country, Jazz, Gospel und Bluegrass bringt sie zusammen mit großen Gesellschaftsfragen zwischen Klimakrise und Demokratieverständnis – ganz im Sinne von "We shall overcome". Herausgekommen ist ihr "bisher persönlichstes und tiefgründigstes" Album. Frisch auf den Hörbar-Tresen geflattert.

Awa Ly - Essence and Elements

Feuer, Erde, Wasser Luft – das sind die Elemente, mit denen Awa Ly auf ihrem neuen Album spielt: "Essence and Elements". Diesmal geht sie noch bewusster als auf ihren Vorgängeralben den Weg Richtung Afro-Pop, Jazz und RnB, aber sie lässt immer auch Raum für originäre Klänge in westafrikanischer, senegalesischer Tradition. Außerdem: Bluegrass mit den Punch Brothers, A cappella mit Maybebop, die Wladigeroff Brothers aus Wien, die drei Damen von Vesselil aus Dänemark und noch viel mehr Musik grenzenlos im frischen Mix!

Neues Album von Chris Gall: "Impressionists Improvised"

"Die schönsten Melodien sind diejenigen, die du summst, wenn du aufhörst zu denken." Abtauchen in den Impressionismus – das macht der Münchner Jazzpianist Chris Gall mit seinem neuen Album "Impressionists Improvised".

Alle älteren Folgen der hr2-Hörbar finden Sie hier in der Audiothek.

Credits

hr | 2022 | Podcast wochentäglich
Eine Produktion von hr2 Kultur für den Hessischer Rundfunk

Logo hr (Bild: hr)
Sänger und Songwriter Rhodes bei einem Auftritt.

Singer-Songwriter

Von Herzschmerz bis Weltschmerz: Die Klänge von Singer-Songwritern berühren. Entdecken Sie Konzerte zum Mitfühlen und Dokus zum Besserverstehen.