Künstlerfamilie, Musikverrückte, und dann doch ganz ganz konventiell am Anfang: Jetzt ist der Erfolg stetiger Begleiter von Zaho de Sagazan. Anja Buchmann hat sich mit dem Popwunder unterhalten. Dazu Infos zu einem neuen Buch, das der Sohn von Chansontextlegende Jean Dréjac über seinen Vater geschrieben hat, Frédéric Brun... und einige der unsterblichen Chansons des eleganten Erzeugers. Und dass Cécile Corbel, eine der wichtigsten Vertreterinnen der aktuellen bretonischen Musik (und Virtuosin der bretonischen Harfe), nach Saarbrücken kommt, darf nicht unerwähnt bleiben.
Mindestens ein Album PRO Jahr zwischen 1962 und 2000, unzählige Liveauftritte und Fernsehshows, die größten Komponistinnen und Autoren – Superlative verhallen, wenn es um Ginette Reno geht, der größten Unterhaltungskünstlerin von Québec - lange vor Céline Dion. Auch auf ihrem neuen Album "C'est tout moi" finden sich wie üblich große Namen: Roman Musumara, Jacques Veneruso, Claude Gauthier, Rick Allison, Pascal Obispos großer Hit „L’envie d’aimer“ ist die einzige Coverversion. Und es gibt ein Duett mit dem in Québec und in Berlin aufsteigenden Schauspieler und Chansonsänger Vladimir Korneev. Auch wenn es mal witzig wird, bei Ginette Reno zählt die große Geste, der Überschwand – und der Kathedralenhall eines langen und nicht immer ganz einfachen Lebens. Und natürlich ist so jemand auch eine immense Liebende. Vorgestellt exklusiv in der ersten RVC-Sendung nach der Sommerpause.
"Es gibt keinen Saarländer, der mit Chansons nichts anfangen kann." // Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger bei der "Sulzbacher Salzmühle" 2023 //Am 22. Januar hat es begonnen: Das Jahr, in dem sich die Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags, des "Traité de l’Élysée", zum 60. Mal jährt. Im Saarland – traditionell sehr chansonverliebt – wurde und wird das mit außergewöhnlich viel Musik gefeiert: so beim einzigen deutsch-französischen Chansonpreis in Sulzbach, beim Schulkonzert des grenzüberschreitenden Projekts "La Chanson à l’École", beim Festival Perspectives, beim Workshop "Chanson trifft Liedgut" und beim 8. Deutsch-französischen Songpoeten und Songpoetinnentreffen im Rahmen des Saarbrücker Altstadtfestes. Die schönsten Momente stellt Monsieur Chanson Gerd Heger zusammen.
Sie sind eine der erfolgreichsten französischen Rockbands: Matmatah aus Brest in der Bretagne. Am 16.7. spielen Sie vor der ausverkauften Esplanade St.Jean d'Acre bei den Francofolies von La Rochelle (10.000 Plätze), doch - ein echter Coup - zwei Tage vorher, am französischen Nationalfeiertag, sind sie in Saarbrücken zu Gast beim deutsch-französischen Abend nach der deutschen Topsängerin Namika (vielleicht schaut sogar Zaz vorbei). Im allgemeinen Programm des Festivals, das vom 14. bis 16. Juli dauert, auch die Elsässer Popentdeckung Jyzzel. Das Altstadtfest ist übrigens in diesem Jahr erstmals komplett inklusiv, mit besonderen Hilfen für Menschen mit Kommunikationseinschränkungen.
Wenn jemand Chansonkonzerte mit in Deutschland unbekannten Kunstschaffenden veranstalten will, dann braucht es einen langen Atem. Und ein gutes Konzept. Die "Nuit de la Chanson" des in Kaiserslautern seit Jahrzehnten fest verankerten Kultur- und Musikzentrum Kammgarn hat beides. Eine Gastgeberin: Pauline Ngog, Sängerin, Original, Mensch. Eine feste Band. Immer auch gute Erklärungen zu dem, was auf der Bühne passiert. Und für jeden Abend Künstlerinnen und Künstler, die das echte und wahre Chanson weitertragen. Zum Jubiläum am 1. Juli kommen so zum Beispiel Jyzzel aus dem Elsass, Noémi Schroeder aus Düsseldorf (eine der zahlreichen Deutschen, die sich dem französischen Chanson widmen) und die Akkordeonistin Alexandra Maas (French Touch). Und das gute Konzept zahlt sich aus - zwischen 300 und 500 Zuschauenden machen die Kammgarn regelmäßig zum Olympia. Richard Müller erzählt in der Sendung - und es gibt erste Ausschnitte aus Paulines neuer CD.
Sie hat sich das Spielen und Singen selbst beigebracht und ist trotz ihrer Jugend eine Chansonfrau: Brel, Barbara, Brassens sind Vorbilder für Leila Huissoud. Die noch 26-Jährige ist bei der dritten Staffel von "The Voice" in Frankreich aufgefallen. Und hat dann mit ihren ersten live aufgenommenen Album ("L'Ombre" 2014) schon bei einigen Chansonpreisen (wie beim Prix Moustaki oder beim Printival Boby Lapointe) abgesahnt. Ein Studioalbum "Auguste" später wäre sie – wenn nicht Corona gebremst hätte – schon auf allen Festivals aufgetreten. Nicht nur, dass die junge Frau, die auch Zirkusschülerin war, einen ganz eigenen Ton trifft, wenn auch in der Tradition der großen Chansonpoesie, nein, sie hat auch eine sehr pfiffige Art, ihre Texte rüberzubringen. Mit einer neu einstudierten Show ging sie, begleitet von Antoine Graugnard, jetzt im zweiten Anlauf wieder auf ihr Publikum zu, in diesem Fall erstmals in Deutschland. Das komplette Konzert in Zusammenarbeit mit dem Festival Perspectives in dieser Episode - in einem kleinen Interview erzählt sie von sich und ihrem neuen Projekt.
Sie ist auf allen Festivals mit ihren schwer einzuordnenden Songs zwischen Pop und Cinemascope-Chanson – zu hören auf ihrem ersten Album: Zaho de Sagazan. Romain Lateltin, wackerer Arbeiter auf dem Feld des Qualitätspop, ist mit sehr eingängigen Sachen dabei, die aber nie flach sind. La Gapêtte, eine wichtige Band der "chanson festive", waren gerade im Grenzraum zu Gast beim Festival Perspectives. Und Nawel Dombrowski – frisch als Vorgruppe der grandiosen Juliette in der Pariser "Cigale" aufgetreten – wird im Herbst eine neue Konzertreihe in Saarbrücken eröffnen: "Laisse chanter les filles" – dort werden Frauen auftreten, die nicht nur mitreißende Musik machen, sondern die auch was zu sagen haben. Bonne écoute!!!
Früher hieß es "Chansons de parole", heute "Barjac m'enchante" (Wortspiel mit "verzaubern" und "besingen"). Julie Berthon, die neue Festivalleiterin verpasst dem Haupttreffpunkt für Künstlers und Afficionados des Textchansons eine sanfte Verjüngung. Mal sehen, wie das bei den Puristen ankommt. Sie lädt ein, zu einem satten Überblick, über das, was HEUTE Chanson ist. Marion Schuster betreibt mit ihrem Lebensgefährten Jürgen Günther seit 20 Jahren das Gedächtnisfestival zu Ehren Georges Brassens'. "Brassens in Basdorf" ist ein Familienfest der Lieder des großen "Georges", aber auch der internationalen Chansontradition (es sind auch Musikschaffende aus Polen, der Ukraine und Italien dabei, u.a.). Im Exklusivgespräch erzählt sie davon.
Das Projekt "La Chanson à l'École", immerhin mit einem Jahresbudget von 45.000 Euro ausgestattet, bringt Chanson in saarländische und deutsche Liedgut in Lothringer Schulen, eine einzigartige Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinweg. Am 10.05.2023 trafen sich so ca. 200 Kinder und ihre Lehrkräfte sowie etliche Ehrengästen im Studio 1 des SR. Mit der jungen AKM aus Bordeaux (diplomierte Chansonfrau, die gerade ihre Karriere startet) und dem in Deutschland schon sehr erfolgreichen Kleinkunstduo Marie Diot konnten die jungen Leute Typisches von heute kennenlernen: Es wurde ein laut beklatschtes Konzert. Ob AKM mit ihrer elektronischen, Klavier- oder Gitarrenbegleitung, die zum Singen oder Mittanzen brachte, oder Marie Diot, deren skurriler Humor wirklich gut ankam – das Konzert zu nachtschlafener Zeit (11 Uhr morgens) kam gut an. Wovon man sich beim Mitschnitt überzeugen kann.
Er ist ein echter Bub aus der Zeit, als in Nordlothringen noch das Lied der Hochöfen zu hören war. Im "Quartier des Roses" hat er seine ersten Schallplatten gehört zuhause, im Radio die Musik von drübern überm Ärmelkanal, und bald schon machte er selbst Musik.... Claude Nougaro wurde ein Vorbild, denn der Mann sang mit seinen "Tripes", aus dem Bauch heraus, fast wie ein Rocker. Jean-Luc mag nicht in einer Farbe bleiben, so sind seine Platten voll mit Rock, Chanson, Balladen oder Experimenten; wichtig ist auch immer die Musik der Sprache. Und seit kurzem hat er sich ein Homestudio eingerichtet, um das Handwerkszeug der elektronischen Musik zu lernen und es später vielleicht wieder mit Texten in Einklang zu bringen.
Nachdem Corona die für 2021 geplante Nr. 6 der renommierten Reihe verhindert hatte, konnte das Organisationsduo Stefanie Bungart-Wickert (Kulturamt) und Wolfgang Winkler (Erfinder und Macher der "Moulin à Sel") dieses Jahr wieder über zweihundert Zuschauer zum Finale des Deutsch-Französischen Chanson- und Liedermacherpreises in den Festsaal der Sulzbacher Aula locken. Um das Preisgeld von 7.000 Euro hatten sich knapp einhundert Künstlerinnen und Künstler beworben, doch Platz gab es nur für vier Finalisten: Magdalena Ganter, Vanille, Stephan Krawczyk und Frédéric Zeitoun. Die deutsche Kandidatin musste krankheitsbedingt leider kurzfristig absagen, drei blieben übrig.
Mitte der 80er-Jahre hat das Fêtenchanson, "La Chanson festive", akkustische Musik mit Anklängen an Musette, an Mittel- und Osteuropäische Blasmusik und mit Latinoelementen, ihren Siegeszug angetreten in der frankophonen Musikszene. Ausgehend von Leuten wie den Têtes Raides, von La Tordue, den Ogres de Barback oder den Hurlements de Léo, stürmten sie Straßen, Plätze, Bühnen und Festivals und waren in den 90er-Jahren überall bekannt. Außer in Deutschland. Mit einer Ausnahme: "Les Yeux d'la Tête", Jungs von der Butte Montmartre, haben seit ihrem Debut in den 2000er-Jahren immer in Deutschland gespielt. Ihr neues, erstes Livealbum heißt nicht umsonst: "Paris Berlin". Und enthält gar ein Chanson zu "Hamburg". Wie das alles kam und wieso gerade Deutschland (obwohl sie nicht wirklich Deutsch können), das erzählt Bandleader Benoit Savard exklusiv in dieser Folge.
Sie hat sich das Spielen und Singen selbst beigebracht - und ist trotz ihrer Jugend - eine Chansonfrau: Brel, Barbara, Brassens sind Vorbilder für Leila Huissoud. Die noch 26jährige ist bei der dritten Staffel von "The Voice" in Frankreich aufgefallen. Hat dann mit ihren ersten live aufgenommenen Album ("L'Ombre" 2014) schon bei einigen Chansonpreisen (wie beim Prix Moustaki oder beim Printival Boby Lapointe) abgesahnt. Ein Studioalbum "Auguste" später wäre sie - wenn nicht Corona gebremst hätte - schon auf allen Festivals aufgetreten. Nicht nur, dass die junge Frau, die auch Zirkusschülerin war, einen ganz eigenen Ton trifft, wenn auch in der Tradition der großen Chansonpoesie, nein, sie hat auch eine sehr pfiffige Art, ihre Texte rüberzubringen. Mit einer neu einstudierten Show zu zweit geht sie jetzt im zweiten Anlauf wieder auf ihr Publikum zu, und in diesem Fall erstmals in Deutschland (Karten beim Festival Perspectives).
Er ist eine feste Größe im französischen Popchanson,: Albin de la Simone. Sein "Les Cent prochaines années" quillt über von Trouvaillen und Wohlklang. Das neue Album von Lise Prat-Cherhal ist rhythmusbetonter, dahinter steckt eine dramatische Geschichte.
Seine Themen sind weitgefächert – und er ist als "indépendant" unterwegs – ganz jung ist er auch nicht mehr: Sébastien Piettre, der sich Sebka nennt. Von den Geschichten, die die Liebe schreibt, zu zweit, zu dritt, gelungen, misslungen - über Psychologie (eines seiner Lieblingsfachgebiete) bis hin zu poetischer Bearbeitung des Klimathemas - alles findet sich auf seiner CD "Un peu des deux". Die er über Crowdfunding produziert hat, wie es sich gehört. Mit dabei: Abyr, deren Vater ein bekannter libanesischer Poet war, und die Emigration und starke Frauengestalten in ihren Gedichten besingt (und mit der Musik von Sebka auch auf Bühne und auf CD). Beide sind der Schwerpunkt im RendezVous Chanson. // HISTOIRES DE CHANSONS: LA JAVANAISE // Die Entstehungsgeschichte ist legendär (nur Chat GPT kennt sie nicht, uff!): Juliette Gréco lädt den linkischen und unsicheren Serge Gainsbourg zu sich ein, will Lieder von ihm. Und er schreibt ihr - fast sofort - La Javanaise. Die hat zunächst kaum Erfolg, aber dann wird sie fast zum Volkslied. // ZU HÖREN SIND: // Marie d'Épizon, Georges Brassens, Madeleine Peyroux, Les Yeux d'La Tête, Sebka, Abyr, Valentin Vander, Emmanuelle Mei, Hermann van Veen, Camille & Julie Bertholet, Juliette Gréco, Serge Gainsbourg, Isabelle Adjani, Thomas Dutronc & Jane Birkin, Marka, Manon Brunet, Vincent Niclo, Michel Jonasz und Liane Foly.
Im Studium hat sie sich in Québec verliebt: Jennifer Dummer kam mit Sherbrooke und Montréal in Verbindung. Vor allem mit der Kultur dort - und da mit der Musik. Heute ist sie die einzige Musikbloggerin in Deutschland, die einen echten Überblick über all das hat, was in Québec auf den Bühnen zu sehen ist - und im Radio zu hören. Und das ist unglaublich vielfältig, auch von der Nähe zu Amerika geprägt - und außerordentlich offen und tolerant. Dummer, die auch als Übersetzerin und Literaturbloggerin aktiv ist, teilt mit Begeisterung ihre Passion(en) auf ihrem Blog www.jennismusikbloqc.de und darüber hinaus. Im Gespräch erzählt sie davon - und dazu gibt es die passende Musik (siehe unten unter "zu hören sind").
"Ich habe nie Liebeslieder geschrieben, aber mit zunehmenden Alter traut man sich auch da etwas." Marka war und ist bekannt als der Meister des mit den Worten jonglierenden Rocksongs: Accouplés, La Poupée Barbue, La Langue de bois – nicht nur in der Poesie hat er sich an alles gewagt – sich selbst nicht immer sehr ernst nehmend (was typisch Belgisches) und gleichzeitig dadurch eine durchaus vorhandene Sensibilität lebend. Inzwischen sind seine Kinder Angèle und Roméo Elvis selbst Stars. Doch der Mann, der Anfang der 80er aus Zufall einen Bass in die Hand bekam und in einer Rockband Erfolg hatte ("Allez Allez" nannten sie sich), ist sich über all die Jahre selbst treu geblieben. Auf seinem neuen Album "Voodoo Belge" wünscht er sich nicht nur in die Nähe der Lippen von Penelope Cruz ("Meine Frau ist wie sie, nur größer"), sondern er erzählt auch durchaus rührend von der Liebe oder vom Vater Sein. Mit einem Gitarristen an der Seite, "der es mir Rhytmusgitarrist endlich erlaubt, mal so richtig bluesig zu werden". Der Coup de Coeur von Monsieur Chanson im April 2023 vorgestellt vom Maestro persönlich. Deutschlandexklusiv.
Es ist auch für die Zuständigen und Beteiligten kaum zu glauben: Seit 20 Jahren stellt das RendezVous Chanson auf SR 2 KulturRadio die ganze Vielfalt der frankophonen Musik vor. Groß gefeiert wird nicht, aber es gibt Chansons und Aufnahmen aus dem Startjahr. "Ca ne nous rajeunit pas" – das macht uns nicht jünger. Vor zwanzig Jahren, ziemlich genau im Frühling, war klar: Die neue Sendung zu allem, was die Frankophonie so an Liedern hervorbringt, wird auf SR 3 laufen. Die Vorgängerin "Douce France" musste aus Kostengründen eingespart werden, SR 2 (damals mit Wellenchef Frank Johannsen) nahm das Format mit offenen Armen auf. Seitdem gibt es Musik aus dem inzwischen 100.000 frankophone Titel umfassenden SR-Archiv, Neuigkeiten, Interviews und natürlich die Aufnahmen vom Bistrot Musique (damals noch viermal im Jahr), vom RendezVous Chanson live, von Chansonpreis, Perspectives und vom Saarbrücker Altstadtfest. Eine unendliche Zahl von Besuchen, von schönen Abenden, von Informationen und Begegnungen z.B. Chansons des Jahres 2003, und beim RendezVous Chanson alles begann.
Sie stammt aus Paris, lebte in München, hat in Berkeley ihren Mann kennengelernt, sie singt in Paris, Luxemburg, Belgien –und ist nun nach Trier gezogen: Emmanuelle Mei – beeindruckende Textchansonfrau. Diesmal auch: Das intimistische Konzert von 2Folks aus dem letzten Sommer. Nicht nur mit ihren Texten, die hochpoetisch auch feministische Themen abhandeln, ohne plakativ zu werden, nicht nur mit ihrer imposanten Bühnenpräsenz, mit Stimme und hochklassichen Chansons weiß sie zu punkten, Emmanuelle Mei brennt auch für das Chanson und die Kunst überhaupt.
Sie ist in einem 450-Seelen-Dorf groß geworden, in einem alleinstehenden Haus; die ganze Großfamilie wohnte in Reichweite: Sowas erdet. Und macht auch ein bisschen bescheiden. Wenn Salomé Leclerc, inzwischen gern gesehen auf allen Festivals und Bühnen der Frankophonie, ihre Idole jetzt hinter den Kulissen einer Fernsehshow trifft, oder im Backstage, traut sie sich kaum, die anzusprechen. Mit ihrem "batteur" José Major ist sie auf Europatournee und kommt zum ihrem ersten und einzigen Deutschlandkonzert in die saarländische Hauptstadt.
Wenn jemand wie Francoise Hardy ihre Karriere im Jahr 2022 begonnen hätte, wäre das vielleicht gelaufen, wie bei Emma Peters: über Youtube und Hundertausende Klicks. Schon mal gleich dieser Kontrast in nur einem Lied: Eine total zerbrechliche Stimme und "je mets le feu" – ich zünde alles an! Emma Peters mag Hiphop, Edith Piaf, Elvis Presley. Woher man das weiß: Ganz einfach: Aus dem Netz. Sie hat schon vor der Coronazeit in ihrem Wohnzimmer akustische Versionen aufgenommen, mit Gitarre und mal mit ihrer Schwester, von Rappern wie PNL oder Damso, Klassiker von Henri Salvador oder Christophe oder eben dem Spatz von Paris. Oder was aus Amerika oder England. Resultat: 100 Millionen und mehr Clicks in den Streamingdiensten. Im März 2022 dann das Debütalbum "Dimanche". Und vielleicht hätte die Hardy heute auch so angefangen.
Der Beginn der Bühnenkarriere von Marjolaine Piémont reicht weit zurück: Schon als Kind stand die Frau aus dem Elsass als Ballettratte auf der Bühne der "Opéra du Rhin" in Strasbourg. Tanzen ist also grundsätzlich ihr eingebaut. Zusätzlich hat sie ihre Stimme ausgebildet und nach langen Jahren mit Coversongs und einem Bühnenweg, der sie inzwischen nach Paris geführt hatte, auch das Selbstvertrauen, eigene Texte und Songs entstehen zu lassen und zu interpretieren. Marjolain Piémont gehört zu den Powerfrauen im heutigen Textchanson, die der weiblichen Hälfte der Welt Stimme, Geschichten, Dasein gibt und die Stück für Stück dafür sorgen, dass zumindest im Chanson mehr und mehr Gleichberechtigung herrscht.
Natürlich gibt es so unendlich viele Liebeslieder, dass eine 90-Minuten-Sendung nicht mal ansatzweise einen echten Überblick geben könnte. Und jede/r Chansonsänger:in hat natürlich welche im Repertoire, als ACI auch eigene. Deswegen ist der Titel auch nicht ganz ernst gemeint - aber eins kann zugesichert werden: Es geht um Liebe. Gelungene, weniger gelungene, tragische, lustige, Selbst- und Fremdliebe und vieles mehr. Und einige der Titel kamen auch ganz einfach aus den Antworten nach einem Aufruf im Netz.
Mit der Band "Salomé" war er früher ganz nah am Pariser Showbusiness, inzwischen ist er mehr bei sich: Der Metzer Popsongwriter Dom Colmé. Sein neues Album verbirgt tragische und gute Geschichten. Exklusiv im RendezVous Chanson erzählt er davon.
Geboren im Calvados, war er zur rechten Zeit am rechten Ort: In den 80er-Jahren in Rennes, wo die Geschichte der französischen Pop maßgeblich umgeschrieben wurde. Dort traf er Etienne Daho (La Notte, Week-end à Rome) und freundete sich mit ihm an. Bis heute halten die beiden engen Kontakt. Doch auch neben der Arbeit mit Frankreichs Popdandy Nummer eins hat sich Arnold Turboust immer weiter entwickelt und wirkt heute entspannt. Mit links meistert er das, was den "French Touch" so auszeichnet: eleganteste Arrangements und Produktion, Texte, die zwischen anrührend und Gainsbourg liegen, gefühlvolle Duos und leichte Ironie.
Mit Liedern wie "Le Zizi" oder "Ouvrez la cage aux oiseaux" hat er für kleine Skandale gesorgt - damals, in den 60ern und 70ern, und war danach auf die Rolle des Chansonkomikers festgelegt: Pierre Perret. Der Mann aus dem südfranzösischen Castelsarrasin ist aber viel mehr als das - meint Chansonexperte und Radiomann Alain Poulanges. In seinem neuen Buch "Die Tür zur Freiheit" weist er das kenntnisreich nach und analysiert auch gleich eine ganze Menge der 500 Chansons von Perret.
"WAS FÜR EIN SCHÖNER ABEND!" //Ausverkauftes Studio 1, viel saarländische Prominenz (die am Tag noch beim Festakt im Saarbrücker Schloss offiziell gefeiert hatte), der Generalkonsul der Republik Frankreichs und Künstlers, die sich erst einen Tag vorher kennenlernten und schon gemeinsam musizierten. Das Konzert zum Elyséevertragsjubiläum war ein kleines Ereignis.
Celtic-Pop-Queen Gwennyn startet ihre diesjährige Deutschlandtournee im Saarland: und zwar im langsam zur Folklocation werdenden Saal Niederländer im Mandelbachtal. Ihr Konzert am 19. Januar ist zwar ausverkauft, aber sie erzählt uns davon, von ihrem Feennamen und ihren Anfängen mit Alan Stivell und auch für alle, die im Rest von Deutschland zuhören.
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