Podcast

Erklär mir Pop: EXTRA

Die Berliner Sängerin MINE und Udo Dahmen, Professor der Popakademie in Mannheim, bringen abwechselnd Lieblingshits mit. Zwei Generationen mit unterschiedlichem Musikgeschmack: aber einer Leidenschaft für Popmusik. Unterhaltsam wie informativ zugleich.

Extra mit MINE und Udo – The Verve mit "Bittersweet Symphony"

Schöner kann die Eintönigkeit des Lebens nicht klingen, die Richard Ashcroft in "Bittersweet Symphony" besingt. Streichereinsatz, musikalische Dramaturgie und ein extrem gut gemachtes Video. "Bittersweet Symphony" ist die Hymne des Britpop mit dem "The Verve" 1997 durch die Decke gehen. Ein Song mit hohem Wiedererkennungswert, das dachten sich auch die Rolling Stones, von deren Orchesterversion "The Last Time" sich "The Verve" inspiriert fühlten. Was folgt, ist einer der ersten gerichtlichen Urheberrechtsstreits in der Musikgeschichte. Die Rechte am Song und damit auch alle Einnahmen gingen für mehr als 20 Jahre an die Stones. Erst 2019 bekam Richard Ashcroft, Sänger und Komponist von "Bittersweet Symphony", die Rechte zurück.

Extra mit MINE und Udo – Madonna mit "The Power of Good-Bye”

Madonna, die Queen of Pop. Immer im Wandel, neuer Look, neuer Sound. Die ehemalige Klosterschülerin interessierte sich schon als Kind für Musik und Tanz, zog nach New York und fand schnell Kontakt zur Künstlerszene. 1984 erscheint der Titel "Like a Virgin", auf dem gleichnamigen Album und machte Madonna zu dem Superstar, der sie bis heute ist. Die inzwischen über 60jährige hat immer selbst bestimmt, wer sie war und wie sie in der Öffentlichkeit gesehen werden wollte. Damit definierte Madonna weibliche Popmusik neu: Nicht als Produkt eines Managers, nicht als austauschbares Objekt für ein Publikum. Auch als Songschreiberin inspiriert Madonna, wie im Text zu "The Power of Good-Bye", 1998 auf dem Album "Ray of Light" erschienen.

Extra mit MINE und Udo - Rihanna mit "Umbrella"

Es ist einer dieser Songs, den jeder kennt und der die 19-jährige Rihanna 2007 endgültig zum Weltstar machte. In "Umbrella" geht es um den Regenschirm als Symbol für gegenseitige Unterstützung. Und auch um die Freundschaft zwischen Rihanna und Jay-Z, der sie entdeckt und aufgebaut hat. Sein Rap-Part zu Beginn des Liedes ist das Intro zu einem der erfolgreichsten Pop-Songs der letzten Jahrzehnte. Erstaunlich ist, dass "Umbrella" ursprünglich für Britney Spears geschrieben wurde, die den Titel allerdings ablehnte.

Extra mit MINE und Udo - Afrika Bambaataa mit "Planet Rock"

Seine Beats kennt jeder, oft ohne es zu wissen. In den 1970er Jahren ist Afrika Bambaataa einer der treibenden Protagonisten, rund um die Entstehung der HipHop-Kultur in der New Yorker Bronx. Samplen heißt das Verfahren, das der DJ etabliert und stetig weiterentwickelt hat. Beim Sampling werden musikalische Schnipsel bereits bekannter Musik- oder Tonaufnahmen zu einem neuen Stück zusammengesetzt, oft mithilfe spezieller Computerprogramme. In "Planet Rock", 1982 veröffentlicht, finden sich viele Beispiele großartiger Samples, u.a. von "Kraftwerk".

Extra mit MINE und Udo - "Hide and Seek" von Imogen Heap

Selten war ein A-cappella-Song so erfolgreich wie "Hide and Seek" von Imogen Heap, der 2005 veröffentlicht wurde. Ein Zufallsprodukt, entstanden in einer Studio-Nachtschicht, in der die britische Musikerin ursprünglich anderes geplant hatte.

Extra mit MINE und Udo: "Don't give up" von Peter Gabriel mit Kate Bush

Bei diesem Song stimmt einfach alles: Text, Musik und ganz viel Gefühl. "Don't give up" singt Peter Gabriel im Duett mit Kate Bush. Im Lied wird der "Thatcherismus" in den 1980er Jahren in Großbritannien kritisiert. Peter Gabriel singt aus der Sicht eines Arbeitslosen, der kurz davor ist sich aufzugeben. Kate Bush spricht ihm Mut zu. Ein Lied wie eine Kurzgeschichte, veröffentlicht auf dem Album "SO", das erfolgreichste Soloalbum des britischen Popmusikers Peter Gabriel. 1986 erschienen, 6,8 Millionen Mal verkauft. Nicht zuletzt wegen des anrührenden Duetts mit Kate Bush. Peter Gabriel ist aktuell wieder auf Tour, auch in Deutschland.

Extra mit MINE und Udo: "Work It" von Missy Elliott

Die Emanzipierung des Raps hat einen Namen: Missy Elliott. Ende der Neunzigerjahre krempelte sie das Hip-Hop-Genre nachhaltig um. Sie rappt über Sex, gegen Bodyshaming und für mehr weibliches Selbstbewusstsein, lange bevor es Influencerinnen und Instagram gibt. Besonders erfolgreich ist das 2002 veröffentlichte Album "Under Construction", mit Titeln wie "Get Ur Freak On" und "Work It". Letzterer verweist angeblich auf den Alltag von Sexarbeiterinnen. Während des Refrains wird der Text kurzzeitig rückwärts gespielt, ein musikalischer Effekt, den Missy Elliott danach öfter verwendet.

Extra mit MINE und Udo: "Boogie Nights" von der Band Heatwave

"Boogie Nights" war einer der großen Erfolgshit der Band Heatwave - erschienen 1976 auf ihrem Debutalbum "Too Hot To Handle", 1977 als Single. Ganz untypisch für Funk- und Soulproduktionen dieser Zeit ist das vom britischen Keyboarder Rod Temperton geschriebene jazzige Harfenintro, gespielt von der Harfenistin Sheila Bromberg unter dem Pseudonym Carla Skanger. Außergewöhnlich auch die Internationalität der Band, die verschiedene Umbesetzungen erlebte und bis 1997 erfolgreich war.

Extra mit MINE und Udo: Keep On Movin' von Soul II Soul

Der Song aus dem Jahr 1989 gilt als Zeichen für die Etablierung der karibischen Szene in der Diaspora, mit Schwerpunkt London. Das Kollektiv Soul II Soul gründete sich als sogenanntes Sound System, d.h. als Gruppe von DJs , Sängerinnen und Instrumentalistinnen um den Gründer Jazzie B. Mit Keep on Movin gelang der Formation der internationale Durchbruch.

Extra mit MINE und Udo: "Zomby Woof" von Frank Zappa

"Bärtig, derb, dreckig, absolut obszön. Eine Art Mephisto, der uns an das Vermögen der Musik erinnert, Chaos und Zerstörung heraufzubeschwören": schreibt das amerikanische Time Magazine 1969 und meint damit Frank Zappa. Ein Künstler, der zwischen Genie und Wahnsinn rangiert und dessen Einfluss auf die Musikszene gewaltig ist. Der typische Frank Zappa Stilmix heute in Erklär-mir-Pop-extra: Frank Zappa mit "Zomby Woof". Ob der Musiker darin über sich selbst singt? Fakt ist, im Backgroundchor singt Tina Turner den markanten Refrain, musste sich aber anschließend: auf Wunsch ihres damaligen Mannes Ike Turner - davon distanzieren. Warum?

Extra mit MINE und Udo - "MAKE UP" von "Der Ringer"

Chatten kann auch romantisch sein. In ihren Texten beschäftigt sich die Hamburger Indie-Band "Der Ringer" mit Themen wie Identitätssuche und Digitalisierung. Philosophisch, melancholisch und immer ein bisschen düster. Musikalisch ordnen "Der Ringer" sich selbst dem "Softpunk" zu. Auf dem Album "XP" erscheint Anfang des Jahres der Titel "MAKE UP". Zitat: "Ein neues ich, das mir gut steht / Ich will wachsen, Schicht um Schicht / Bis nichts mehr von mir übrig ist." Welche Idee steckt hinter diesem Text?

Extra mit MINE und Udo - "Yoo doo right" von Can

Es war ein Experiment, echter Krautrock, der bis heute Maßstäbe setzt: "Yoo doo right" von der Kölner Avantgarde-Rockband Can, aus dem Jahr 1969. Entstanden während einer Jam-Session in einem Schloss bei Köln. Ursprünglich sechs Stunden lang, wurde der improvisierte, mantraartige Titel auf zwanzig Minuten komprimiert. Diese und viele andere Geschichten rund um herausragende Songs der Popmusikgeschichte gibt es in dem Podcast "Erklär mir Pop extra - mit MINE und Udo". Die Berliner Sängerin MINE und Udo Dahmen, Professor der Popakademie in Mannheim, bringen abwechselnd Lieblingshits mit und stellen sie, angereichert mit persönlichen Geschichten, vor.

Extra mit MINE und Udo: "Hang with me" von Robyn

Pop aus Schweden, das hat Tradition: ABBA, Ace of Base und Robyn. Die Musikerin überzeugt durch hymnische Arrangements und hochemotionale Texte. Wussten Sie, dass Robyn ihren ersten Plattenvertrag schon mit 16 Jahren unterschrieben hat?

Extra mit MINE und Udo - "Heroes" von David Bowie

Zwei Liebende, die im Schatten der Berliner Mauer zusammenkommen. David Bowie, der ein paar Jahre im damals noch geteilten Berlin lebt, fühlt sich inspiriert von dieser besonderen Situation. 1977 erscheint mit "Heroes" einer der wenigen, international bekannt gewordenen Popsongs über die Berliner Mauer. In Deutschland wurde der Song durch den Film "Christiane F. - wir Kinder vom Bahnhof Zoo" bekannt. Der Rolling Stone und das Time Magazin zählen "Heroes" zu den besten Songs aller Zeiten. Als David Bowie 2016 starb, stieg er erneut hoch in die Charts ein.

SWR | seit 2022 | jeden letzten Samstag im Monat
Moderation: Prof. Udo Dahmen, MINE
Eine Produktion von SWR2, Südwestrundfunk

Mumford & Sons-Konzert: Sänger Marcus Mumford auf dem Haldern Pop Festival 2010

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