Podcast

Die Bach-Kantate mit Maul & Schrammek

Vor mehr als 300 Jahren hat Johann Sebastian Bach seine etwa 200 Kantaten komponiert. Waren sie damals Gebrauchsmusik für den Gottesdienst, so sind sie heutzutage wahre Kultobjekte und begeistern Bach-Fans auf der ganzen Welt. Im Podcast erzählen Bernhard Schrammek und Michael Maul locker und charmant von ihrer Leidenschaft für Bach und nehmen jeweils eine Kantate genauer unter die Lupe.

"Bringet dem Herrn Ehre seines Namens" BWV 148

Picander oder nicht Picander? Erster Jahrgang oder später? Welchen Text hat der Schlusschoral? Diese wenig bekannte Lobpreis-Kantate gibt viele Fragen auf. Nur eins ist klar: Die Musik von Bach ist genial.

"Man singet mit Freuden vom Sieg" BWV 149

Am Beginn dieser festlichen Michaelis-Kantate steht nicht eine Darstellung des Kampfes zwischen Michael und dem Drachen, sondern die ausgelassene Siegesfeier. Und Engel spielen natürlich auch eine große Rolle.

"Komm, du süße Todesstunde" BWV 161

Die schwärmerische Todessehnsucht im Text des Weimarer Dichters Salomon Franck setzt Bach mit unglaublich schöner Musik um. Wir legen uns nach dem Hören fest: In Gottes Reich wird Blockflöte gespielt.

"Warum betrübst du dich, mein Herz" BWV 138

Eine "Experimentierkantate" präsentiert Bach 1723 an diesem Sonntag, in dem er Choral und Rezitativ miteinander verbindet. Im prächtigen Schlusschoral spielt dann für Maul & Schrammek noch der "Erdenkloß" eine Rolle.

"Wer Dank opfert, der preiset mich" BWV 17

Dank, Dank und nochmals Dank sind die Themen dieser Kantate. In einem höchst komplexen Eingangschor und zwei wirkungsvollen, anpackenden Arien wird ausführlich gepriesen und gedankt.

"Ihr, die ihr euch von Christo nennet" BWV 164

Um das Gleichnis vom barmherzigen Samariter adäquat auszulegen, griff Bach 1725 in Leipzig auf einen Text seines Weimarer Dichters Salomon Franck zurück und schuf eine ebenso intime wie eindringliche Kantate.

"Gott, man lobet dich in der Stille" BWV 120

Am Tag der Ratswahl können sich die beiden gebürtigen Leipziger Maul & Schrammek im Lokalpatriotismus kaum bremsen. Bachs feierliche Musik für die "Lindenstadt" kommt da gerade recht.

"Lobe den Herrn, meine Seele" BWV 69a

Was für eine großartige Jubelmusik mitten in der Trinitatiszeit! Bach überrascht die Gemeinde mit Pauken und Trompeten und einer formidablen Doppelfuge. Warum eigentlich diese Pracht?

"Ich habe meine Zuversicht" BWV 188

Wie viel kosten eigentlich zwölf Takte autographe Bach-Partitur? Wir informieren heute nicht nur über eine sehr zuversichtliche Bach-Kantate, sondern auch über die aktuellen Auktionspreise.

"Nimm von uns, Herr, du treuer Gott" BWV 101

Bach bedient sich in dieser Choralkantate eines fast verstörenden musikalischen Ausdrucks, was Michael Maul vermuten lässt, der Thomaskantor könnte bewusstseinserweiternde Mittel eingenommen haben.

"Was frag ich nach der Welt" BWV 94

Mit wilden Metaphern formuliert diese Kantate eine radikale Absage an allen irdischen Luxus. Wofür könnte in diesem Kontext Bachs enorme instrumentale Virtuosität stehen?

"Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist" BWV 45

Mit erhobenem Zeigefinger weist der Kantatendichter auf die Bergpredigt Jesu hin. Hat Bach diesen Zeigefinger auch in seine Vertonung übernommen?

"Ärgre dich, o Seele, nicht" BWV 186

In seinem ersten Dienstjahr als Thomaskantor greift Bach 1723 mit dieser Kantate wieder mal auf ein Weimarer Stück zurück, das ursprünglich für den 3. Advent vorgesehen war. Oder etwa doch nicht?

"Ich bin vergnügt mit meinem Glücke" BWV 84

Eine bezaubernde Solokantate für Sopran hat Bach 1727 auf einen Text komponiert, der zur Zufriedenheit auffordert. Dementsprechend gelassen klingt seine Musik. Wer könnte eigentlich die Erstaufführung gesungen haben?

"In allen meinen Taten" BWV 97

Zwar ohne besondere Bestimmung, aber mit ganz besonderer Sorgfalt hat Bach diese Kantate 1734 komponiert. Aus neun Strophen des Chorals macht er neun Kantatensätze mit einer unglaublichen Vielfalt.

"Liebster Gott, wenn werd ich sterben" BWV 8

Todessehnsucht und Zuversicht auf das ewige Leben ist in jedem Ton dieser Kantate zu hören. Und gleich im Eingangschor entwirft Bach das unnachahmliche Klangbild eines Totenglöckchens.

Zum Johannisfest: "Freue dich, erlöste Schar" BWV 30

Zum Johannisfest 1738 recycelt Bach eine Huldigungskantate, die er im Jahr zuvor für einen geldgierigen Staatsbeamten auf Gut Wiederau bei Leipzig komponiert hat. Geht das auf?

"Höchsterwünschtes Freudenfest" BWV 194

Eine Kantate für alle schönen Fälle gibt es heute – erstmals aufgeführt zur Orgelweihe in Störmthal und später häufig zu Trinitatis in Leipzig. Liegt dem Stück vielleicht eine Orchestersuite aus Köthen zugrunde?

Eine Herausforderung für Chöre: "Brich dem Hungrigen dein Brot" BWV 39

Diese Kantate steht am Beginn des neuen Kantatenjahrgangs 1726 – und Bach nutzt die Gelegenheit, einen seiner längsten und differenziertesten Eingangschöre zu präsentieren.

Zum Fest der Dreifaltigkeit: "Gelobet sei der Herr, mein Gott" BWV 129

Zum Dreifaltigkeitsfest dürfen die Trompeten nochmal ordentlich spielen, Bach hat 1727 eine feierliche Choralkantate komponiert, deren Text zu diesem Sonntag kaum passender sein könnte.

Bach zu Pfingsten: "O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe" BWV 34

Bachs beste Pfingstkantate? Unnachahmlich stellt Bach im fulminanten Eingangschor dieser Pfingstkantate das Lodern der Feuerzungen und damit das Ausbreiten des Heiligen Geistes da.

"Ich liebe den Höchsten von ganzem Gemüte" BWV 174

Warum setzt Bach am Pfingstmontag ein riesenhaft besetztes Orchesterstück vor eine kurze, schlichte Kantate? Michael Maul hat eine These, wonach diese Kantate eine auskomponierte Protestnote sein könnte.

"Erschallet ihr Lieder" BWV 172

Diese Pfingstkantate aus Bachs Weimarer Zeit hält neben jubelndem Trompetenschall auch ein Duett zwischen dem Heiligen Geist und der Seele bereit. Da will man ja gar nicht stören…

"Gott fähret auf mit Jauchzen" BWV 43

Im prächtigen Eingangschor dieser Kantate zündet Bach gleichsam eine Himmelfahrts-Rakete. Danach muss er sich freilich mit eher mittelmäßiger Dichtung beschäftigen, die ihre sächsische Herkunft nicht verleugnen kann.

"Auf Christi Himmelfahrt allein" BWV 128

Zu Himmelfahrt 1725 vertont Bach ein Libretto der stadtbekannten Dichterin Christiane Mariane von Ziegler. Aber Moment mal: Hat er da etwa einen nicht ganz unwichtigen Vers eigenmächtig hinzugefügt?

"Gott ist unsre Zuversicht" BWV 197

Wenn in Leipzig ein Promi-Paar geheiratet hat, herrschte Hochstimmung bei Thomaskantor und Stadtpfeifern, denn alle konnten ordentlich dazuverdienen. Bach hat den passenden Soundtrack dazu komponiert.

"Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen" BWV 195

Im wunderschönen Monat Mai gibt es mal eine der Trauungskantaten von Bach. Maul & Schrammek decken transparent Bachs finanzielle Einnahmen auf und bewundern den modernen Stil in dieser späten Bach-Kantate.

Bach-Kantate: "Wir müssen durch viel Trübsal" BWV 146

An Jubilate hat sich Bach mal wieder selbst übertroffen – mit einer ausdrucksvollen Kantate inklusive virtuosen Orgelsoli. Wollte er damit den vielen zur Ostermesse in Leipzig weilenden Gästen zeigen, was er draufhat?

Bach-Kantate: "Der Herr ist mein getreuer Hirt" BWV 112

Zum "Hirtensonntag" gibt es wieder eine Hirtenkantate von Bach – diesmal vertont er komplett einen fünfstrophigen Choral. Das zieht etliche Schwierigkeiten nach sich, die er natürlich mit Bravour meistert.

Bach-Kantate: "Der Herr denket an uns" BWV 196

Diese Trauungskantate hat Bach ganz am Anfang seiner Laufbahn komponiert und präsentiert darin auch seine vermutlich erste Da-capo-Arie. Könnte es sein, dass Bach das Stück für seine eigene Hochzeit geschrieben hat?

Im Podcast "Die Bach-Kantate mit Maul und Schrammek" erzählen der renommierte Bachforscher und Intendant des Bachfestes Leipzig, Michael Maul, und der Musikjournalist Bernhard Schrammek locker und charmant von ihrer Leidenschaft für Bach. Dabei gehen sie der Frage nach: Wie gelingt es Bach, Grenzen zu überwinden? Welche Codes nutzt er dafür? Aus welchem persönlichen Umfeld heraus hat er die Kantaten komponiert? Was sind ihre besonderen musikalischen Momente? Was macht sie bis heute zum "Kult-Objekt" für Bach-Fans in aller Welt?

Violinistin Hilary Hahn, mittellange, braune Haare spielt zusammen mit einem Orchester.

Klassische Musik

Vom Kammerkonzert bis zum Orchesterabend: Klassische Musik begeistert durch ihre Vielfalt und Virtuosität.

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