Im letzten Teil unseres Podcasts zur Johannes-Passion schauen wir auf die Rezeption dieses Werkes, u. a. mit einem Interpretationsvergleich der Aufnahmen von Hermann Scherchen, Nikolaus Harnoncourt und Andreas Reize.
Sein gesamtes Leipziger Thomaskantorat lang hat sich Bach mit der Johannes-Passion beschäftigt. Wir schauen auf alle Fassungen und mutmaßliche Aufführungen.
Die textliche Grundlage der Johannes-Passion steht heute im Mittelpunkt unseres Gesprächs. Eine große Rolle spielt dabei die "Brockes-Passion", die für Bachs Librettist ein wichtiges Vorbild war.
Genau 300 Jahre nach ihrer Erstaufführung nehmen wir in vier XXL-Podcasts Bachs erste Leipziger Passionsmusik auseinander. In dieser ersten Folge geht es um die Entstehungsumstände und den Aufbau des Werkes.
Ist es eine Kantate, eine Choralbearbeitung oder – wie Bach notiert hat – eine Motette? In jedem Falle ist dieser Einzelsatz von Bach eine große Kostbarkeit, auch wenn Fragen zu den Aufführungsumständen offen sind.
Bei seinem Probegottesdienst um das Leipziger Thomaskantorat ließ Bach am Sonntag Estomihi 1723 nichts anbrennen und präsentierte gleich zwei Kantaten, die als Gesamtkunstwerk zu begreifen sind.
Als Geburtstagsgeschenk für Herzog Christian von Sachsen-Weißenfels hat Bach 1713 seine mutmaßlich erste weltliche Kantate komponiert – die Jagdkantate. Die Handlung ist mehr als schlicht, die Musik aber großartig!
Das war eine Sensation: 2005 hat Michael Maul diese Strophenarie Bachs in Weimar wiederentdeckt, ein Geburtstagsständchen für den Herzog Wilhelm Ernst.
Während seiner Zeit als Organist in Mühlhausen hat Johann Sebastian Bach eine witzige Hochzeitsmusik ausgeschrieben, die einige Rätsel aufgibt. Was bedeutet der Text? Zu welchem Anlass ist das Stück erklungen?
Zu Bachs Aufgaben als Organist in Mühlhausen zählte auch die Komposition und Aufführung einer Ratswahlkantate. Diese Chance ließ Bach 1708 nicht liegen und schuf ein ebenso prunkvolles wie vielfältiges Werk.
Die Epiphanias-Kantate des Weihnachts-Oratoriums nutzen Maul & Schrammek zu einem Resümee über den "roten Faden" dieses populären Werkes. Ihr Lieblingswort ist dabei: Herz!
Als "Oratorium" bezeichnet Bach selbst seinen Kantaten-Zyklus zu Weihnachten 1734/35. Welche Tradition verfolgte er damit? Dazu gibt es den einzigen originalen Eingangschor des gesamten Weihnachts-Oratoriums.
Die Neujahrskantate ist ein weiteres Prunkstück des Weihnachts-Oratoriums. Wie sah es eigentlich damals mit der konkreten Aufführungspraxis aus? Wo kam zum Beispiel das Echo in der "Echo-Arie" her?
Am Silvestermorgen 1724 präsentiert Bach seinen Leipziger Zuhörern in kunstvoller Bearbeitung den Choral „Das neugeborne Kindelein“, der Weihnachten und den Jahreswechsel elegant verbindet.
Anhand der 3. Kantate des Weihnachts-Oratoriums geht es im Podcast nochmal genauer um die Praxis der Parodie. Bloßes Mittel zur Zeitersparnis oder Veredelung früherer Werke?
Die zweite Kantate des Weihnachts-Oratoriums bietet Maul & Schrammek nicht nur die Möglichkeit, über Hirteninstrumente zu sprechen, sondern auch ganz allgemein über Bachs Befindlichkeiten in der Weihnachtszeit 1734/35.
Ist über Bachs Weihnachts-Oratorium wirklich alles schon gesagt? Maul und Schrammek rollen den Fall nochmal neu auf, inklusive der Kategorie „Parodie-Check“. Frohe Weihnachten!
Feuer, Pest und Kriegsgefahr sollen im kommenden Jahr fernbleiben, formuliert Picander in der festlichen Neujahrskantate, die Bach 1729 komponiert hat. Der Eingangschor hat es später in die h-Moll-Messe geschafft.
Mit etwas Wehmut behandeln Maul & Schrammek die letzte Weimarer Kantate im Podcast, ein wunderbar kammermusikalisch gestaltetes Werk. Im Text spielt die Metapher des "Steins" eine große Rolle.
Dramatischer geht es kaum: Bach zeichnet in der Leipziger Erweiterung einer Weimarer Kantate das schonungslose Bild des Weltgerichts. Seine "Apocalypse now"-Kantate.
Eine Art Silvesterkantate hat Bach 1725 auf einen Text von Erdmann Neumeister – dem Vater der modernen Kirchenkantate – komponiert. Mit viel Champagner, aber ohne billige Knaller.
Maul und Schrammek schließen das dritte Podcast-Jahr mit einer friedlichen Choralkantate ab und begießen diese Jubiläumsfolge mit einem Bach-Schnaps.
Diese Choralkantate ist ein Meisterwerk der Tonmalerei: Im Eingangschor gibt Bach ein grandioses Bild der Flüchtigkeit, danach bricht der Tenor zu einer abenteuerlichen Wildwasserfahrt auf. Alles ist vergänglich…
Eine richtige Wohlfühlmusik schafft Johann Sebastian Bach im Eingangschor dieser Choralkantate. Das gesamte Stück zementiert ein klares Bekenntnis zu Gott, dessen "helfende Hand" besonders schön illustriert wird. Eine richtige Wohlfühlmusik schafft Johann Sebastian Bach im Eingangschor dieser Choralkantate. Das gesamte Stück zementiert ein klares Bekenntnis zu Gott, dessen "helfende Hand" besonders schön illustriert wird.
Im Herbst 1723 entdeckt Bach als neuer Thomaskantor in Leipzig, dass auch eine klein besetzte Kammerkantate mit minimalem Vokal- und Instrumentalaufwand sehr ausdrucksvoll die Botschaft des Evangeliums verkünden kann.
Alle älteren Folgen von "Die Bach-Kantate" sind hier in der Audiothek zu finden.
Im Podcast "Die Bach-Kantate mit Maul und Schrammek" erzählen der renommierte Bachforscher und Intendant des Bachfestes Leipzig, Michael Maul, und der Musikjournalist Bernhard Schrammek locker und charmant von ihrer Leidenschaft für Bach. Dabei gehen sie der Frage nach: Wie gelingt es Bach, Grenzen zu überwinden? Welche Codes nutzt er dafür? Aus welchem persönlichen Umfeld heraus hat er die Kantaten komponiert? Was sind ihre besonderen musikalischen Momente? Was macht sie bis heute zum "Kult-Objekt" für Bach-Fans in aller Welt?
Geburtstag am 21. März, also mit Johann Sebastian Bach, und aufgewachsen in Leipzig zwischen vielen historischen Musikinstrumenten – da war die Leidenschaft für die Alte Musik schon vorprogrammiert. Bach-Kantaten am Samstagnachmittag in der Thomaskirche erhielten bald den Vorzug vor Heimspielen des 1. FC Lok. In der 12. Klasse dann viel auf dem Innenstadtring unterwegs, danach Studium der Musikwissenschaft in Berlin und Rom, inklusive wunderbarer Forschungsarbeit über frühbarocke Kirchenmusik in der Vatikanischen Bibliothek. Seit 20 Jahren glücklich freiberuflich tätig als Autor, Redakteur und Rundfunk-Moderator. Hauptmission: Lebendige Vermittlung von Musik und Musikgeschichten, angetrieben von einer großen Begeisterung für Renaissance- und Barockwerke. Trotz vieler und ständiger Neuentdeckungen bleibt Bach der zentrale Ankerpunkt aller musikalischer Beschäftigung, eine Quelle der Inspiration, die nie versiegt.
Seit 42 Jahren unüberhörbar Leipziger und unheilbar "Bach-bekloppt". Schon während des Musikwissenschaftsstudiums Ende der 1990er Hilfskraft am Bach-Archiv, inzwischen hier Leiter des Forschungsreferates I und Professor an der Martin Luther Universität Halle-Wittenberg. Seit vielen Jahren auf der Suche nach unentdeckten Bach-Schätzen in mitteldeutschen Archiven – mit einigen spektakulären Entdeckungen. Autor von mehreren Büchern und Dutzenden Aufsätzen rund um Bach und der Sendereihe "Universum JSB" bei Deutschlandfunk Kultur. Bach-missionierend unterwegs von Japan über den Vatikan bis Südamerika, seit 2018 außerdem Intendant des Leipziger Bachfestes. Kurz: "Bach-Erklärbär" und ausgesprochen schlecht darin, die eigene Begeisterung für die Sache zu verbergen. Lebensmotto: Alles mit Bach und nichts ohn' ihn!
MDR Klassik | seit 2020 | wöchentlich
Host: Michael Maul und Bernhard Schrammek
Eine Produktion von MDR Klassik, Mitteldeutscher Rundfunk