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Millennial Punk: Subkultur in Zeiten der Digitalisierung

Doku

Millennial Punk: Wie geht Punk in Zeiten der Digitalisierung?

In den 90er-Jahren wurde der Punk für tot erklärt, dabei ging es für die Generation der Millennials damals erst richtig los. In dem Vierteiler äußern sich 69 Szene-Akteur*innen, darunter Bands wie die Donots, Akne Kid Joe und Die Toten Hosen, über Tamagotchis, illegale Downloads und politischen Widerstand. Punk’s not dead!

Folge 1: #THROWBACK – Nostalgie der Nullerjahre

Die Digitalisierung steckt zur Jahrtausendwende noch in den Kinderschuhen – viele der heute angesagten Punkbands ebenfalls. Akne Kid Joe, Erection und the Toten Crackhuren im Kofferraum berichten, wie sie damals – teils durch ihre Eltern – Bands wie Die Toten Hosen, WIZO und die Terrorgruppe für sich entdeckt haben. Die alten Helden schwelgen wiederum in Erinnerungen an eine Zeit, in der Punks noch gern gesehene Gäste im Musikfernsehen und bei Nachmittagstalkshows waren. Im Zentrum dieser Folge steht die Frage, wie Millennials zwischen Komasaufen, Tamagotchis und Skateboardfahren zum Punk gekommen sind.

Folge 2: #AKTIVISMUS – Die politische DNA von Punk

Neben der Musik verbindet Punks eine klare politische Haltung. In dieser Folge diskutieren u. a. die Broilers die Frage, warum Hip Hop für junge Menschen mit Migrationshintergrund attraktiver als Punkrock ist. Birgit und Horst Lohmeyer, deren Scheune 2015 von Neonazis angezündet wurde, berichten von ihrem Kampf gegen Rechts in Mecklenburg-Vorpommern. Der Iuventa-Kapitän Dariush Beigui erzählt von seinen Seenotrettungseinsätzen auf dem Mittelmeer. Tierschutz-Aktivistin Victoria Müller nimmt uns mit in die Ukraine, wo sie zurückgelassene Haustiere rettet. Und ZSK-Sänger Joshi spricht über die Gründung der Jugendinitiative „Kein Bock auf Nazis“.

Folge 3: #NEULAND – Die digitale Revolution

Egal, ob ICQ, MySpace, Facebook, Instagram oder TikTok: Die Sozialen Medien haben Gleichgesinnte, unabhängig ihrer Wohnorte, zusammengebracht und auch Bands vollkommen neue Möglichkeiten eröffnet. Die dritte Folge handelt von digitalen Plattformen und Errungenschaften, die aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind. WIZO-Sänger Axel erklärt, warum seine Band sogar von illegalen Downloads profitiert hat. Die Herausgebenden der beiden wichtigsten Punkrock-Fanzines Ox und Plastic Bomb geben Einblicke hinter die Kulissen der Printkrise. Und Schrottgrenze-Sängerin Saskia Lavaux spricht über die Schattenseiten von Social Media und Hass im Netz.

Folge 4: #Fortschritt – Neue Genres & Feminismus

Die letzte Folge der Reihe steht im Zeichen der Veränderung. Früher war es undenkbar, Punk und Hip Hop zu mögen – inzwischen sind linke Rap-Acts wie die Antilopen Gang und SWISS & die Anderen auch aus dem Line-up großer Punk-Festivals nicht mehr wegzudenken. Rapperin FINNA spricht im Interview über ihre Punksozialisation. »Homo Punk History«-Autor Philipp Meinert und Fat Mike – Sänger der legendären US-Punkband NOFX – beleuchten die queere Seite der Subkultur. Und #punktoo-Aktivistin Ronja Schwikowski wirft, gemeinsam mit Musikerinnen verschiedener Punkbands, einen kritischen Blick auf die sexistischen Strukturen der Punkszene.

Punk's not dead! Über eine neue Generation

Zur Jahrtausendwende wächst eine neue Generation von Punks heran, die sich selbst als Teil der Popkultur begreift. Die sich außerdem spätestens durch 9/11 stark politisiert hat und die bis heute authentisch und aktiv unter anderem gegen Nazis, Sexismus und Queer-Feindlichkeit kämpft. „Millennial Punk” beleuchtet das vernachlässigte Kapitel einer totgesagten Subkultur, die mehr zu bieten hat als Stachelfrisuren und Dosenbier. Die vierteilige Doku mit 69 Musiker:innen und Akteur:innen aus der Szene, wie z. B. Die Toten Hosen, Broilers oder die Antilopen Gang, zeichnet das Porträt einer subversiven Jugendbewegung, die keine Angst vor Veränderungen hat.

Zeitreise durch zweieinhalb Jahrzehnte Punkrock-Geschichte

Durch den Pop-Punk-Hype der 90er-Jahre bekam die Subkultur Aufwind, davon erzählen in dem Vierteiler 69 Protagonist:innen vor der Kamera – von WIZO, Broilers und Die Toten Hosen bis hin zu aktuellen Acts wie Akne Kid Joe und der Antilopen Gang sowie vielen weiteren. Das Ergebnis ist eine Zeitreise durch die letzten zweieinhalb Jahrzehnte deutscher Punkrock-Geschichte: Vom ersten Schlachtrufe-Mixtape bis zum Durchbruch der eigenen Band. Vom 11. September 2001 bis zum Angriffskrieg auf die Ukraine. Von kostspieligen Prepaid-SMS bis hin zu ausufernden Shitstorms im Netz. Von Deutschpunk bis Zeckenrap. Von der Jahrtausendwende bis heute.

Authentisches Porträt einer Subkultur in Zeiten der Digitalisierung

Punk ist allgegenwärtig und ein fester Bestandteil der Popkultur. Im Gegensatz zu den Bands aus den 70er und 80er Jahren, mussten die Millennials sich nicht mal selbst als Punks definieren, um durch den Spirit der Subkultur sozialisiert zu werden – nur die Rahmenbedingungen hatten sich verändert. Auf dieses veränderte Umfeld fokussieren sich die vier Folgen der Dokuserie.

Credits

SWR/ARD Kultur | 2024 | 4 Folgen à 45 Minuten
Buch und Regie: Diana Ringelsiep, Felix Bundschuh
Produzent: Nico Hamm
Producer: Flo Wildemann
Executive Producer: Thore Vollert, Fabian Halbig
Redaktion SWR: Sabina Harder, Wolfgang Klauser
Eine Produktion von Millennial Punk in Zusammenarbeit mit dem SWR für ARD Kultur

Logo SWR (Bild: SWR)
Logo ARD Kultur (Bild: ARD Kultur)
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