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Rest in Exzess – Das kurze Leben von Mark Spoon

Podcast über eine DJ Ikone

Mark Spoon: Rest in Exzess – Das kurze Leben einer Techno-Legende

Mark Spoon ist eine DJ-Ikone der Techno-Szene der 90er-Jahre. Er war Bad Boy und Gallionsfigur in einem. Seine Hits wie "Right in the Night" bewegten Hunderttausende, mit seinen DJ-Sets füllte er die Clubs und brachte bei der Loveparade die Massen zum Tanzen. Genauso legendär: seine Starallüren. Exzessive Partys, Drogen und viel Geld, das Mark mit vollen Händen ausgab. Sein Leben endete abrupt – mit gerade mal 39 Jahren. Wie konnte es so weit kommen?

Folge 1: Assi, Idiot, geilster Typ der Welt

"Er war das größte Arschloch und liebster Mensch der Welt", sagt sein Freund und Fahrer Fedi Choukair über Mark Spoon. Ein Mensch mit zwei Gesichtern: liebevoll und großzügig zu seinen Freunden, provokant und konfrontativ zu anderen. Immer auf der Überholspur hinterlässt er zerstörte Luxus-Mietwagen, legt eine Weltkarriere hin, bringt die Massen auf der Loveparade zum Tanzen und stürzt schließlich tief ab. Seine Beerdigung 2006 auf dem Frankfurter Hauptfriedhof verursacht einen Massenauflauf. Aber wer war Mark Spoon wirklich?

Folge 2: Aus Löffel wird Spoon

"Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was er mir erzählt hat, dann hatte er keine schöne Kindheit", erinnert sich Jam El Mar, die zweite Hälfte von Jam & Spoon. Markus Löffel wächst größtenteils bei seiner Großmutter in Frankfurt Sossenheim auf. Mit 12 Jahren haut er ab, wird früh straffällig. In der Musik findet er eine Perspektive. Mit der Hip-Hop-Crew "We Wear the Crown" organisiert Markus zusammen mit Moses Pelham erfolgreich erste Gigs. 1990 heuert er bei Logic Records an und scoutet erfolgreich neue Künstler wie Dr. Alban. Er arbeitet mit Snap zusammen und gibt sich den Namen Mark Spoon. Wie wird aus dem unsicheren Jungen aus dem Vorort einer der einflussreichsten DJs der Techno-Bewegung? Und welche Traumata begleiten ihn durch sein Leben?

Folge 3: Right in the night – Party, Geld, Drogen

"Warum seid ihr so scheiße leise?" brüllt Mark Spoon auf der Loveparade 1995 vom DJ-Pult in die Menge. Sein Spruch wird Kult. Sein Leben als Techno-DJ ist wie aus einem Drehbuch. Sex mit Groupies, zerstörte Hotelzimmer, Drogen. Wenn er nicht mehr stehen kann, legt er im Liegen auf. Mark lebt, als gäbe es kein Morgen und nimmt auf nichts Rücksicht – auch nicht auf die Sony-Bosse in den USA. Sein ungestümes und aufbrausendes Wesen, sein Exzess und Drogenkonsum sind legendär – handeln ihm aber auch viele Probleme ein.

Folge 4: "Er kriegt sie alle" – Mark Spoon und die Frauen

"Er war wie ein Teddybär", sagt seine Ex-Freundin Patzi. Auch wenn er äußerlich nicht so wirkt: Mark Spoon ist ein Frauentyp. Und auch umgekehrt prägen Frauen sein Leben – und auch seine Musik. Wie der Hit "Stella", benannt nach einer früheren Freundin. Aber Treue gehört nicht zu den Stärken von Mark Spoon. Beim Auflegen verschwindet er für eine Plattenlänge mit einem Groupie. Er hat mehrere Freundinnen gleichzeitig und kauft ihnen das gleiche Kleid. Aber bei den Kindern seiner besten Freundin Tamara schlüpft er in die Vaterrolle und sehnt sich nach Liebe und Familie.

Folge 5: Alles wird gut, oder?

"Wir ernten was wir säen" steht in großen Buchstaben rund um Mark Spoons Hals. Ein Tattoo als Prophezeiung? Anfang der 2000er ist die große Techno-Welle vorbei. Mark Spoon hat es sich mit vielen Clubs verscherzt und bekommt kaum noch Aufträge. Hohe Steuerschulden bringen ihn fast in den Knast. Sein körperlicher Zustand lässt die Ärzte Alarm schlagen. Manchmal bricht er einfach zusammen. Es muss sich etwas ändern und tatsächlich scheint Mark das Ruder noch mal rumzureißen. Denn es gibt einen guten Grund, jetzt alles richtig zu machen: Mark Spoon hat die große Liebe gefunden. Doch plötzlich liegt er tot in seiner Wohnung. Wie kam es dazu?

Vom Vorstadtkind Markus Löffel zum Techno-Popstar Mark Spoon

Ein wandelndes Klischee: Über 1,90 Meter, 130 Kilo, jede Menge Tattoos. Oberarme wie ein Türsteher, Glatze und ständig einen Spruch auf den Lippen. Als DJ und Teil des Duos "Jam & Spoon" bereist er die Welt, nimmt alles mit. Es scheint ihm egal, was andere über ihn denken, er kommt meist zu spät und ignoriert sogar Termine mit Sony-Bossen in den USA. Doch hinter der Fassade des schillernden Stars verbirgt sich ein verletzlicher Junge aus dem Frankfurter Vorort Sossenheim, der seine unerfüllte Kindheit und seine Unsicherheit als Superheld Mark Spoon kompensiert.  

Aufstieg und Fall einer deutschen DJ-Legende

Anfang der 2000er ist der Dauerrausch vorbei. So steil der Aufstieg war, so tief ist jetzt der Fall. 90er-Jahre-Techno ist uncool und Mark Spoon wird, auch wegen seiner Eskapaden in der Vergangenheit, immer seltener gebucht. Steuerschulden bringen ihn fast ins Gefängnis. Außerdem macht ihm seine Gesundheit schwer zu schaffen. Markus stürzt ab.

Schließlich scheint er sich aus diesem Loch zu befreien: Markus zieht nach Berlin und ändert sein Leben. Und er hat endlich die große Liebe gefunden. Aber plötzlich liegt er tot in seiner Wohnung. 

Ein Podcast über das kurze, intensive Leben von DJ Mark Spoon

Wie wurde aus Markus Löffel einer der einflussreichsten Dance- und Techno DJs? Was führte letztlich zu seinem tragischen Ende? Und wie blickt die heutige Techno-Szene auf einen ihrer Pioniere? Das erzählen hr-Musikredakteur Felix Leibelt und Anne Karolczak aka DJ Pretty Pink in "Rest in Exzess – Das kurze Leben von Techno-Legende Mark Spoon" in fünf mitreißenden Folgen. Der neue Podcast vom Hessischen Rundfunk und ARD Kultur, zu hören auf ardkultur.de, in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt. 

Credits

hr/ARD Kultur | 2024 | 5 Episoden
Hosts: Felix Leibelt, Anne Karolczak aka Pretty Pink
Protagonisten: Jörg Löffel (Vater von Markus Löffel), Rolf Ellmer (aka Jam El Mar), Michi Beck (Die Fantastischen Vier), Paul van Dyk, Moses Pelham, Talla 2XLC, Iris Hightower, Fedi Choukair, Matthias Grein (Ex-Manager), Tamara Battaglia, Patricia Leuthold, Peter Fischer (Ex-Präsident von Eintracht Frankfurt), Markus Hollmann, Markus Hertle (Redakteur von hr3 Clubnight)
Autor: Felix Leibelt (hr)
Dramaturgie und Regie: Leonhard Koppelbmann (hr)
Redaktion: Juliane Orth (hr), Kathi Groll (ARD Kultur)
Eine Produktion vom HR, Hessischer Rundfunk und ARD Kultur

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