Es gibt keine weibliche Form des "Flaneurs". Eine Frau flaniert nicht, und wenn sie etwas erzählt, dann zu Hause sitzend, von innen heraus, autobiografisch. So war es jedenfalls, als sich die junge Doris Dörrie von Hannover aufmachte, um in Amerika zu studieren. Aus der Fremde bringt sie einen frischen Blick auf die Heimat und die Möglichkeiten des Erzählens mit und wird damit zur Ausnahmeerscheinung in der deutschen Kinolandschaft der Achtzigerjahre.
Am Anfang des Films maskiert sich Doris Dörrie. Sie möchte sich nicht erpresst fühlen, frei sein, von gesellschaftlich verordneten Rollenbildern. Wie wir uns darstellen, wer wir sein wollen, das ist die Frage, die sich mit ihr zusammen, auch die ProtagonistInnen in ihren Filmen immer wieder stellen. Entwaffnend offen, zugewandt und oft lachend erzählt Doris Dörrie vor allem vom großen Glück des Erzählens, in Büchern und Filmen.
NDR/ARTE | 2024 | 60 Min.
Buch und Regie: Sabine Lidl
Produzentin: irene Höfer
Produktionsleitung: Melanie Clausen (NDR), Nalan Kahrmann
Redaktion: Monika Schäfer
Leitung: Claudia Cellarius
Eine Produktion von Medea Film in Koproduktion mit dem NDR, Norddeutscher Rundfunk in Zusammenarbeit mit ARTE
Bildrechte: picture alliance / dpa | Robert Schlesinger; picture alliance | Robert Schlesinger / picture alliance | Siegfried Grassegger; NDR/ARTE