Eric Gauthier besucht die aufregendsten Kultur-Locations in der inoffiziellen israelischen Hauptstadt und trifft dort Ohad Naharin, den legendären "Godfather of Israeli Dance" und Hauschoreograph der weltberühmten Batsheva Dance Company. Auf dem Land besucht Eric Gauthier Adi Sha’al und Noa Wertheim, die Gründer der Tanzkompanie Vertigo. Die Kibbutz Dance Company wiederum ist tatsächlich als Tanz-Kibbutz organisiert, in dem die Mitglieder leben und arbeiten. Die einzige klassische Kompanie Israels, das Israel Ballet und seine künstlerische Leiterin Claire Bayliss Nagar, präsentieren das klassische Repertoire in Israel.
Eric Gauthier konnte ein halbes Jahr vor Kriegsbeginn einen letzten Blick hinter die Kulissen des "heiligen" Mariinsky werfen. Er beobachtete die alltägliche Probenarbeit in den zahllosen Ballettsälen, war dabei, als junge russische Choreograph:innen moderne Stücke entwickelten und beobachtete die abendlichen Aufführungen vor und hinter der Bühne. Im Gespräch mit dem Chef der Eliteschule "Vaganova Ballet Academy" Nikolai Tsiskaridze, blitzt auf, wie militärisch die Tanzausbildung in Russland angegangen wird. Gauthier führt mit dem – laut New York Times – wichtigsten Choreographen der Welt, Boris Eifman ein intensives Gespräch über den Tanz und das Leben. Der Film liefert einen fast archäologischen Blick in eine versunkene Welt. Die meisten der Protagonist:innen haben wegen des Krieges die Welthauptstadt des Tanzes längst verlassen.
In den Niederlanden leben und arbeiten Choreograph:innen:, die die Welt des Tanzes revolutioniert haben. Allen voran der 90-jährige Hans van Manen, aber auch Jiri Kylian, nach seiner Stuttgarter Zeit mit John Cranko, fast ein viertel Jahrhundert lang Direktor des stilbildenden Nederlands Dans Theater. Am "Het National Ballet" macht Eric auch eine erstaunliche Entdeckung: Der brasilianische Tänzer Victor Caixeta, der gerade erst aus Russland nach Holland geflüchtet ist, hat das Zeug, zum großen Star zu werden. Mit dem Scapino Ballet Rotterdam reist Gauthier im Tourbus mit müden Tänzern quer durch das Land. Mit Samuel Wuersten besucht Eric auch eine Premiere eines neuen jungen Choreographietalents: Der erst 25-jährige Justin de Jager lässt sich vom Break-Dance beeinflussen und feiert doch bereits Erfolge mit den großen Kompanien des Landes.
SWR | 2019 | 3 Folgen
Buch und Regie: Andreas Ammer
Schnitt: Isabell Allgeier
Kamera: Andreas Schäfauer
Ton: Heiner Scholz
Produktionsleitung: Klaus Ritter
Redaktion: Sandra Maria Dujmovic, Beate Karch
Leitung: Joachim Lang
Eine Produktion des SWR.
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