"Fuck the norm!“ Das war ein Lebensmotto von Walter Josef Fischer (1950 – 2014). Und das lange, bevor er als „OZ“ eine Legende in der deutschen Graffiti-Szene wurde. Fischer wuchs in einem katholischen Kinderheim in Bruchsal auf. Dort – und auch auf seinen jahrelangen Reisen im Ausland – lernte er, was es bedeutet, ein Außenseiter zu sein. Als er Anfang der 90er nach Hamburg kam, war er schon ein paar Jahre mit Sprühdosen unterwegs gewesen. Aber erst in der Hansestadt entwickelte sich sein unermüdlicher Drang, mit Smileys und Tags eine ganze Stadt zu gestalten. Immer wieder wurde er gefasst, saß insgesamt über acht Jahre im Gefängnis, und machte trotzdem immer weiter. Wer heute in Hamburg unterwegs ist, kann die Spuren von „OZ“ immer noch sehen – dabei ist er schon mehr als zehn Jahre tot.
Der Podcast erzählt, wie aus Walter Fischer "OZ" geworden ist. Was hat ihn angetrieben? Warum konnte er nicht aufhören? Und wie wurde er zum Vorbild für die jüngere Kunstszene und Hip-Hopper? Es ist die Geschichte eines Menschen, dem das Leben oft übel mitgespielt hat und der sich trotzdem nicht unterkriegen ließ. Die Hosts Kai Sieverding und Sven Stillich suchen die Orte auf, an denen sich Walter Fischer längere Zeit aufgehalten hat. Sie treffen Menschen, die mit "OZ" befreundet waren, die mit ihm gemeinsam sprühend unterwegs waren: Rapper, die sich von ihm inspirieren ließen, Anwälte, die ihn vor Gericht verteidigt haben. Für die einen war „OZ“ immer nur ein Schmierfink, für die anderen ein Rebell und Künstler. Zwei Hosts mit unterschiedlichen Blickwinkeln laden zu einer Reise durch die Zeit ein – und in manch gefährliche Gegend von Hamburgs S-Bahn-Gleisen.
Der fünfteilige Podcast ist eine Produktion von SWR Kultur, NDR Kultur und ARD Kultur. Er ist ab 13. Februar in der ARD Audiothek sowie auf ardkultur.de verfügbar.