Zweiteilige Doku: "Hamburger Schule"

25.05.2024

"Hamburger Schule"

Die zweiteilige Dokumentation "Die Hamburger Schule – eine Musikszene zwischen Pop und Politik" von NDR und ARD Kultur beleuchtet die Geschichte dieser einzigartigen und einflussreichen Musikrichtung. Autorin Natascha Geier, selbst Teil der Szene, schildert die Anfänge der Hamburger Schule und ihre Wirkung bis heute. Ab Dienstag, 28. Mai 2024, in der ARD Mediathek und auf ardkultur.de zu sehen.

Deutschsprachige Texte mit intellektuellem Anspruch, Gitarrenrock mit Gesellschaftskritik und eine ganz eigene Coolness: Die sogenannte "Hamburger Schule" ist eine der bedeutendsten Musikrichtungen der deutschen Popmusik-Geschichte. "Tocotronic", "Blumfeld", "Die Sterne", "Die Braut haut ins Auge" oder die "Goldenen Zitronen" – sie gehörten zu den wichtigsten deutschsprachigen Bands in den 1990er Jahren und sind zum Teil bis heute erfolgreich. Die "Hamburger Schule" hat Musikerinnen und Musiker sowie Kunst- und Filmschaffende beeinflusst, viele spätere deutschsprachige Indie-Bands hätten ohne sie niemals so große Erfolge feiern können.

Der erste Teil "Über den Kiez in die Charts" schildert den Beginn der Hamburger Schule mit Bands wie "Die Goldenen Zitronen", "Huah!", "Kolossale Jugend" oder Musikern wie Rocko Schamoni. Aus Protest gegen Rassismus und Rechtsradikalismus, die Euphorie über die Wiedervereinigung und die Banalität der deutschen Schlagermusik entwickelt sich auf dem Hamburger Kiez eine neue Musikszene mit Haltung. Die Texte sind oft intellektuell, politisch, selbstbezogen, anders als bisher im deutschen Pop. Mitte der 1990er-Jahre wird die Hamburger Schule mit "Die Sterne" oder "Blumfeld" auch kommerziell erfolgreich und gleichzeitig in den Feuilletons gefeiert.

Der zweite Teil "Anspruch und Widerspruch" erzählt die Aufstiegsgeschichte von "Tocotronic", eine der bis heute erfolgreichsten deutschen Bands überhaupt. Es geht aber auch um Debatten innerhalb der Szene über den Widerspruch zwischen Kommerz und politischem Anspruch. Musikerinnen wie Bernadette la Hengst oder Christiane Rösinger reflektieren die Rolle von Frauenbands in der Szene, die vor allem männerdominiert war, obwohl es viele kreative Frauen gab. Außerdem beleuchtet die Dokumentation den Einfluss der Hamburger Schule auf Kunst, Theater und Popliteratur – bis heute.

Zu Wort kommen: Rocko Schamoni, Dirk von Lowtzow und Jan Müller (Tocotronic), Bernadette la Hengst (Die Braut haut ins Auge), Frank Spilker (Die Sterne), Nixe Walsh (Huah!, Mobylettes), Christiane Rösinger (Lassie Singers), Daniel Richter, Schorsch Kamerun und Ted Gaier (Die goldenen Zitronen), Carsten Hellberg (Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs), Knarf Rellöm (Huah!) u.a.

Die zweiteilige Dokumentation ist eine Produktion von NDR und ARD Kultur. Regie führte Natascha Geier, die auch das Buch geschrieben hat. Die Redaktion bei NDR Kultur hatte Niels Grevsen, Redaktionsleitung Christine Gerberding. Bei ARD Kultur sind Kristian Costa-Zahn (Head of Content) und Kai Winn (Redaktion) verantwortlich.

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